Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben heute (03.06.2023) im Finale der UEFA Women´s Champions League knapp mit 2:3 gegen den FC Barcelona verloren. Landesbischof Ralf Meister gratuliert den Fußballerinnen trotzdem zu ihrer Leistung:
„Ich gratuliere den Frauen des VfL Wolfsburg herzlich zu ihrer tollen Leistung - auch wenn es zehn Jahre nach ihrem letzten großen Triumph ganz knapp nicht gereicht hat, den Champions League Titel wieder nach Niedersachsen zu holen.
Mit ihrem großen Einsatz und ihrer Leidenschaft haben sie Werbung für einen Fußball gemacht, der Spielstärke und Professionalität mit Teamgeist und einem menschlichen Umgang miteinander verbindet.
Nach diesem Spiel freue ich mich jetzt um so mehr auf die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Juli und August."
Landesbischof Ralf Meister sagt zum Gedenken an das Zugunglück in Eschede vor 25 Jahren (03.06.2023):
„Es waren Tage, die ein ganzes Land in Schock versetzten. Ich war in jener Zeit Pastor am Landesfunkhaus des NDR in Kiel. Sprachlos verfolgten wir die Nachrichten, hörten Interviews der Helferinnen und Helfer und sahen die grauenvollen Bilder. Das erste Entsetzen mündete in eine Stimmung des Mitgefühls und der tiefen Trauer. Ein Land weinte über die Opfer dieses Unglücks. Halbmast wurde an den öffentlichen Gebäuden geflaggt.
Einen Tag später schrieb ich eine Morgenandacht für NDR3. Darin Sätze, die die Sprachlosigkeit umschreiben: „Wir können nichts sagen. Nur die Hoffnung: Die Verletzten mögen gesund werden, die Angehörigen getröstet, die Toten bei Gott ruhen.“ Und am Ende die alten Psalmworte: „Gott, vernimm meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und erhöre mich! Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, verstoße nicht im Zorn deinen Knecht. Denn du bist meine Hilfe, verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir an, Gott, mein Heil.“
In Eschede waren vor 25 Jahren viele Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger vor Ort. Sie haben zugehört, getröstet, Halt gegeben. Damals wurde die wichtige Arbeit der Notfallseelsorge erstmals öffentlich wahrgenommen. Heute leisten in unserem Land Hunderte Frauen und Männer in der Notfallseelsorge einen segensreichen Dienst, teilweise tun sie das auch ehrenamtlich. Dafür gebührt ihnen großer Dank und Respekt.“
Weitere Information Landesbischof Ralf Meister nimmt am Samstag (3.6.2023) an der Gedenkfeier in Eschede teil und spricht dort ein Gebet. Den Gebetstext lesen Sie hier.
Landesbischof Ralf Meister hat seiner Amtsvorgängerin Dr. Margot Käßmann zum 65. Geburtstag gratuliert und ihr Wirken gewürdigt. „Margot Käßmann hat in vielen ihrer Funktionen das öffentliche Bild des Protestantismus in Deutschland entscheidend geprägt“, sagte Meister als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD): „Wir danken dir für deine lutherische Art - geradeaus, unbequem, authentisch - und wünschen dir für die kommenden Jahre ein erfülltes Leben.“ Käßmann wird am 3. Juni 65 Jahre alt. Sie war von 1999 bis 2010 evangelische Landesbischöfin in Hannover und stand 2009/2010 als Ratsvorsitzende auch an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Käßmann habe oft streitbare Positionen vertreten und den Gegenwind souverän ertragen, sagte Meister: „Auch wenn du dich nun verdientermaßen ins Familienleben zurückziehen willst, hoffen wir weiterhin ab und zu auf deine klaren protestantischen Einwürfe.“
VELKD und DNK/LWB würdigen den verstorbenen Theologen Prof. Dr. em. Joachim Track
„Wir trauern um einen großen Ökumeniker“, sagte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, „der sich entscheidend für das Zustandekommen zweier wichtiger bilateraler Dokumente zwischen Protestanten und Katholiken eingesetzt hat: die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre 1999 und das Dokument ‚Gott und die Würde des Menschen‘ von 2017.“ Der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Landesbischof em. Dr. h. c. Frank Otfried July, ergänzte: „Mit ihm verlieren wir einen großen Ökumeniker und lutherischen Theologen. Mich beeindruckt besonders, wie er seine großen Gaben immer wieder und ganz bewusst in den Dienst der lutherischen Kirchengemeinschaft und der ökumenischen Theologie gestellt hat.“
Track, 1940 in Nürnberg geboren, war von 1976 bis 2005 Professor für Systematische Theologie und Philosophie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und von 1980 bis 1986 Mitglied der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Von 1991 bis 2010 war er Mitglied im Ökumenischen Studienausschuss der VELKD und des DNK/LWB, ab 1998 als deren Vorsitzender. Für den LWB war er u. a. von 1997 bis 2010 Delegierter im Rat.
Meister stellte heraus, dass „Joachim Track über die Tätigkeiten in Forschung und Lehre hinaus immer Verantwortung in der Kirche übernommen und so seine wissenschaftlichen Einsichten für die Praxis und Kirchenleitung fruchtbar gemacht hat: ein Vorbild für alle Theologen“. July hob hervor: „Seine vermittelnde, geduldige und niemals resignierende Art – besonders im Gespräch mit unseren katholischen Geschwistern – hat vieles möglich gemacht und erleichtert. Nicht zuletzt sein Wirken im Vorfeld der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre werden wir im Lutherischen Weltbund in Erinnerung behalten.“
Track war mit der Theologin Dr. Kerstin Gäfgen-Track verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Beerdigung wird voraussichtlich in der übernächsten Woche stattfinden und von dem Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, durchgeführt werden.
Hannover, 2. Juni 2023 Pressestelle der VELKD Dr. Frank Hofmann
Nach einem Brand im Gebäude der Moschee am Weidendamm in Hannover hat Landesbischof Ralf Meister mit Blick auf einen möglichen Anschlag seine Bestürzung zum Ausdruck gebracht. „Es ist entsetzlich und beschämend, dass es in der letzten Zeit immer wieder Anschläge auf muslimische Einrichtungen und Gebetsstätten in Deutschland gegeben hat“, sagte Meister am Dienstag in Hannover. An frühen Dienstagmorgen war aus bislang ungeklärten Gründen ein Feuer an einem Döner-Imbiss direkt unterhalb der Räume der Moschee-Gemeinde am Weidendamm in der hannoverschen Nordstadt ausgebrochen. Wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilte, ermittelt der Staatsschutz in alle Richtungen.
Meister betonte, muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger müssten sich in Deutschland in der Ausübung ihres Glaubens zu jeder Zeit sicher fühlen können. In Hannover bestehe ein friedliches Miteinander der unterschiedlichen Religionen sowie ein intensiver und vertrauensvoller Austausch. „Als evangelische Kirche setzen wir uns mit allen Kräften dafür ein, dass das nicht durch feige Anschläge gefährdet wird und stehen solidarisch an der Seite der muslimischen Gemeinden“, sagte Meister.
Die Moschee am Weidendamm gehört zur Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Der Vorsitzende des muslimischen Landesverbandes „Schura“, Recep Bilgen, schrieb bei dem Kurznachrichtendienst Twitter: „30 Jahre nach dem Terroranschlag in Solingen wurde letzte Nacht ein Anschlag auf die größte Moschee in Hannover verübt. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und den Schutz unserer Gotteshäuser“.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war von Unbekannten in der Nacht zu Dienstag gegen 1.20 Uhr ein Feuer an dem Gebäudekomplex am Weidendamm gemeldet worden. Vor dem Eintreffen der Feuerwehr sei es Passanten gelungen, die Flammen zu löschen. Durch die entstandene Hitze seien einige Stühle, die Fassade des Gebäudes sowie ein Fenster beschädigt worden. Da die betroffene Gaststätte zum Zeitpunkt des Vorfalls geschlossen war, sei niemand verletzt worden, hieß es.
Text: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
Quelle: Archivbild: Die Ayasofya-Moschee am Weidendamm (Bild: AxelHH/wikipedia.org)
Unter dem Leitwort „Gib mir einen neuen Geist“ haben am Pfingstmontag der Osnabrücker Diözesanadministrator Weihbischof Johannes Wübbe und Landesbischof Ralf Meister einen ökumenischen Gottesdienst im Osnabrücker Dom gefeiert. Die Feier wurde in der ARD live übertragen. Während des Gottesdienstes wurde das Lied „Da pacem, Domine - Gib Frieden, Herr“ des Osnabrücker Komponisten Peter Witte uraufgeführt.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie eine innere Erneuerung gelingen könne, die nach außen wirke. Sie könne Wege des Friedens in unfriedlichen Zeiten eröffnen, hieß es. „Heute ist das Vertrauen in die Zukunft brüchig geworden. Niemals war es so schwer, sich eine gute Zukunft vorzustellen“, betonte Landesbischof Meister in seiner Predigt. Das ganze Leben sei ein Leben im Vertrauen darauf, dass etwas Gutes geschehe. „Du musst mit allem rechnen, auch mit dem Schönsten. Wer vertraut, glaubt an eine Welt, die es noch nicht gibt.“
Das Leid bestimme das Leben vieler heute, sagte Weihbischof Wübbe. „Und es trägt konkrete Namen: Krankheit, Krieg, Vertreibung, Diskriminierung, keine Wohnung, kein Geld zum Leben.“ In all diese Situationen wolle der auferstandene Jesus seine Kirchen schicken. „In unserer Gesellschaft können wir für eine Kultur des Zusammenlebens einstehen, in der auch Schwäche und Versagen, Leid und Verwundungen ihren Platz haben, wo diese aus- und angesprochen werden können. Und in der es einen tröstlichen und heilsamen Umgang damit gibt.“
Wer segelt, weiß, wie lähmend eine Flaute ist. Wenn sich nichts bewegt, alle Handgriffe getan sind, lähmender Stillstand. Drückende Eintönigkeit. Zeit, die nicht vergeht. Auch Nichtsegler kennen solche Flauten. Für manche steht das Leben still. Für einige ist es eine Aneinanderreihung von Elend. Manche haben das Gefühl, dass ihnen die Welt nichts mehr bietet und sie nicht mehr voranbringt.
Pfingsten ist das Ende des Stillstands. „Es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen“ (Apostelgeschichte 2,2). Jedes Fest, das wir feiern, steht für etwas Wichtiges. Zu Pfingsten ist es die Dimension der Erneuerung. Das Leben kann sich festgefahren haben. Es kann einem belanglos erscheinen, jeden Tag das gleiche. Pfingsten ist Wind, Böen, Brise.
Eine Kraft, die den ganzen Leib erfasst. Von Anbeginn weht nach der Schöpfungserzählung ein Geist. Nichts verharrt auf ewig. Fortwährende Veränderung. Unser Gott ist ein Gott in Bewegung. Keine statische Säule, sondern Energie. Das ist elementar für alles und existenziell für uns. Wo wir mit nichts rechnen, bricht etwas auf. Es ist so wenig herbeizuzwingen wie neuer Wind. Aber sobald die Wellen sich kräuseln, kommt Bewegung ins Spiel.
Pfingsten ist das Fest der Wende, damals im Großen und täglich im Kleinen. Gefeiert wird diese Bewegung, die alles in Fahrt setzt. Leere füllt sich, Kräfte sind am Werk. Vieles braucht eine neue, andere Bewegung: Frieden, von dem wir nicht wissen wie er zu erreichen ist. Heilung der Natur, die so aussichtslos erscheint. Auch unsere Mission braucht eine stürmische Böe; unser Erzählen von dem großen Windmacher.
Pfingsten ist zum Feiern. Wir glauben an das, was die Welt bewegt, an die Dimension der Erneuerung, die Entwicklung der Möglichkeiten und die frischen Ideen. Ein Geist öffnet den Menschen die Türen. Er entzündet die Gedanken und bringt uns ins Handeln.
Der in Berlin lebende Schriftsteller Abbas Khider ist am Mittwoch in Stuttgart für seinen Roman „Der Erinnerungsfälscher“ mit dem Evangelischen Buchpreis 2023 ausgezeichnet worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird seit 1979 vom Evangelischen Literaturportal mit Sitz in Göttingen verliehen. Dessen Vorsitzender Landesbischof Ralf Meister überreichte die Auszeichnung an Martin Kordic vom Hanser Verlag, der den erkrankten Schriftsteller vertrat.
„Mit klaren, schnörkellosen Sätzen, aber nicht ohne Humor, erzählt Abbas Khider von den Themen, die das Leben seines Protagonisten beherrschen“, begründete die Jury ihre Auswahl. Die Biografie der Hauptfigur in Khiders Roman „Der Erinnerungsfälscher“ habe Parallelen zu der des Autors, hieß es weiter. Khider wende sich gegen religiösen Fanatismus, Nationalismus, Rassismus und andere Ideologien und fordere zu mehr menschlichem Miteinander auf. In dem Buch geht es um Said Al-Wahid, der als Folge traumatischer Erlebnisse einen Großteil seiner Erinnerungen verloren hat und nun beginnt, neue zu erfinden.
Die Jury-Vorsitzende Stefanie Drüsedau sagte über den Autor mit irakischen Wurzeln: „Er lässt uns nachdenken, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen und wie unser deutsches Staatssystem auf Schutzsuchende reagiert. Und welchen Stellen- und Wahrheitswert unsere Erinnerungen für unsere persönliche Biografie haben.“ Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er den Angaben zufolge wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman „Der falsche Inder“.
Das Evangelische Literaturportal ist der Dachverband der bundesweit rund 800 evangelischen Büchereien. Für die Auszeichnung schlagen unter anderem deren Nutzerinnen und Nutzer Neuerscheinungen des jeweiligen Jahres vor. Pro Jahr gibt es bis zu 120 Vorschläge. Aus ihnen wählt die Jury einen Preisträger und neun weitere Titel für die jährliche Empfehlungsliste aus.
Mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am Mittwoch (17. Mai) hat Landesbischof Ralf Meister dazu aufgerufen, mehr gegen die immer noch vorhandene Benachteiligung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten zu tun. „Queere Menschen sind in unserem Land und in der Kirche bis in die Gegenwart hinein diskriminiert worden, was für uns alle zutiefst beschämend ist“, sagte Meister.
Er betonte, die Landeskirche setzt sich „für ein Zusammenleben in Vielfalt und die Gleichstellung jedes Geschlechts ein“. Dennoch müssten innerhalb der Kirche noch größere Anstrengungen unternommen werden, „bewusste oder unbewusste homophobe Denk- und Handlungsmuster zu durchbrechen“. Zudem unterstrich der er, dass queere Menschen im Alltag nach wie vor Übergriffen und Gewalttaten ausgesetzt seien.
Der Queer-Beauftragte der Polizei Niedersachsen, Leon Dietrich, appelliert im Gespräch mit dem Evangelischen Pressdienst (epd) an Bürgerinnen und Bürger, bei Angriffen auf queere Menschen nicht wegzuschauen und Straftaten konsequent zur Anzeige zu bringen. „Queerfeindliche Hasskriminalität beginnt schon bei Beleidigung“, unterstrich er. Wer sich bedroht fühle, sollte sofort die 110 wählen.
Vielerorts in Deutschland müssten queere Menschen noch mit Anfeindungen rechnen, betonte Dietrich. Der 44-jährige Transmann ist Landeskoordinator der polizeilichen Ansprechpersonen für Polizeibedienstete und Bürger, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich oder queer (LSBTIQ) sind. Im vergangenen Jahr seien die registrierten Fälle LSBTI-feindlicher Übergriffe bundesweit weiter gestiegen, auf rund 1.400 Fälle. Dies sei ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betroffenen und Zeugen, die Anzeige erstatten, rät Dietrich: „Geben Sie an, dass Sie mit der Ansprechperson für LSBTIQ der Polizei in Kontakt kommen möchten. So können wir gezielt beraten und begleiten.“
"In allen Fusionsplänen und Verbindungen von Kirchengemeinden der Gottesdienst, in welcher Form auch immer, muss der Gottesdienst ins Zentrum rücken, nicht als ferne, sondern als die schon jetzt bestehende und immer bleibende Verbindung zwischen uns. Vor allen Jahresbilanzen, Gemeindehausverkäufen oder gar Kirchenentwidmungen. Vor allem anderen sind die Gottesdienste unser öffentlicher, geistlicher Ausdruck über den, dem wir das eigene Leben, das Leben unserer Kirche, das Leben dieser Welt verdanken. Nichts unterbricht uns so konsequent wie das Gebet. Keine gute Tat ohne Gebet, keine Grundsteinlegung ohne Gebet, kein Kirchenjubiläum, keine Tagung der Landessynode ohne Mittags- und Abendgebet, ohne Andachten, keine Mitarbeiterinneneinführung oder Verabschiedung ohne Gottesdienst; auch keine Krönung. Gewiss, nicht jeder Gottesdienst wird alle erreichen und für alle verständlich sein. Er ist – von außen gesehen und in den messbaren Kategorien der Soziologie – schon lange nicht mehr das verbindende Zentrum des Gemeindelebens, sondern eine Zielgruppenveranstaltung wie andere Veranstaltungen auch. Aber auch das gehört für mich zu der genannten Ambivalenz. Der Gottesdienst bleibt die substanzielle Ausdrucksform unserer Gemeinschaft."