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Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat im vergangenen Jahr rund 50.600 Mitglieder verloren. Damit hat sich der Mitgliederrückgang beschleunigt. 2018 lag er noch bei 47.000 Mitgliedern. Ende 2019 gehörten der Kirche zwischen Elbe und Ems 2,48 Millionen Mitglieder an, wie sie am Freitag in Hannover mitteilte. Im Jahr zuvor waren es 2,53 Millionen, ein Rückgang um knapp zwei Prozent. Allein durch Austritte verlor die größte Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rund 30.500 Mitglieder. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 16,6 Prozent. EKD-weit stieg die Zahl der Kirchenaustritte auf einen historischen Höchststand.
Landesbischof Ralf Meister sagte, ihn hätten die neuen Entwicklungen bedrückt und auch enttäuscht. "Die Arbeit der Kirche ist gut. Und wenn man dann solche Zahlen bekommt, dann fasst einen das schon richtig an." Kirche sei allerdings die Institution des Optimismus und der tiefen Hoffnung, betonte der Theologe. Auch mit weniger Mitgliedern wolle die Kirche ihrem Auftrag treu bleiben: "Wir arbeiten nicht für uns. Wir arbeiten für diese Welt und für das Miteinander von Menschen in Frieden und in Gerechtigkeit. Und davon nimmt nicht eine Spur ab, wenn Menschen aus der Kirche austreten."
Der große Gedanke hinter der Kirche sei Solidarität, betonte Meister. Jeder, der als Kirchenglied Kirchensteuer zahle, denke weit über seine Kirchengemeinde hinaus auch an das, was in einem anderen Ortsteil oder auf anderen Kontinenten passiere. "Und ich glaube, dieser Solidargedanke - der ist so enorm wichtig - den brauchen wir in unserer Gesellschaft ganz besonders." (epd Niedersachsen-Bremen)