Die Taufinitiative "Gottesgeschenk" ist eine Begleitung, die die vielfältigen Initiativen, die in fast allen Kirchengemeinden rund um Taufangebote sichtbar werden, unterstützen will. Alles Notwendige findet sich auf der Homepage "Gottesgeschenk".
Befreiung ins Vertrauen – wenn dieses Motto irgendwo stimmt, dann in der Taufe selbst. Gott vertraut uns. Im Rahmen der Taufinitiative haben Gemeinden bis heute schon mehr als 130-mal die Unterstützung der Landeskirche von 500 Euro abgerufen.
Die Materialsammlung und die Textbausteine zur Begleitung von Tauffamilien werden regelmäßig erweitert, ein wichtiger Beitrag zur Mitgliederkommunikation. Als Hinweis auf mögliche Geschenke schenkte der Bischof den Synodalen einen Waschhandschuh "Gottesgeschenk".
Bei hochsommerlichen Temperaturen widmet sich Landesbischof Meister in seinem Bischofsbericht vor der Synode im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine der Frage, woher das Böse kommt und welche Auswirkungen es auf das konkrete Leben hat. Was bedeutet der Krieg für Kitas und Schulen in Niedersachsen? Das Böse und die Klimakatastrophe - welchen Zusammenhang gibt es? Meister betonte vor dem Kirchenparlament, dass Waffengewalt nur als „Ultima Ratio“ eingesetzt werden dürfe, wenn es gelte, noch größere Gewalt zu verhindern. „Es geht bei diesem letzten Mittel niemals um die Fortsetzung von Krieg, sondern um Nothilfe und Notwehr“, betonte der Bischof. Erstes Ziel der Kirche müsse bleiben, für einen Frieden „im Sinne des umfassenden biblischen Schalom“ einzutreten. Zu einem solchen Friedensbegriff gehöre neben Freiheit, Selbstbestimmung und sozialer Gerechtigkeit auch eine globale Perspektive, die Zukunftsaufgaben wie den Klimawandel als weltumfassend und gemeinsam begreife.
Landesbischof Ralf Meister hat in einem ökumenischen Gottesdienst anlässlich des 75. Jubiläums des niedersächsischen Landtags an die Anfänge des Plenums erinnert und Parallelen zur heutigen Zeit skizziert. Als der Niedersächsische Landtag gegründet wurde, standen im Land dringende Themen obenan: „Der Krieg und die Folgen. Flucht, Vertreibung, Aufbau - und die tiefe Dankbarkeit für den Frieden“, sagte Meister am 13. Mai in der Marktkirche in Hannover.
„Die Zeichen jener Zeit, noch gegenwärtig in der Erinnerungs- und Gedenkkultur unseres Landes, sind in den vergangenen Wochen neu aktuell geworden“, betonte Meister. Im Jahr 1947 habe es gegolten „auch erste Schritte in einem entstehenden demokratischen Land zu wagen“. Über Monate sei darum gerungen worden, den Entwurf für das Grundgesetz zu formulieren - „im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen“. In der Folge hätten Landtag und das Land immer wieder Nächstenliebe unter Beweis gestellt. „Es geht bei dieser Nächstenliebe nicht nur um Mitleid oder Gefühle, sondern um konkretes Handeln“, betonte Meister. Als Beispiele nannte er die Aufnahme der ersten Boatpeople 1978, sowie die von Schutzsuchenden aus Syrien, Afghanistan, Irak und Pakistan 2015 und aktuell die Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Meister und der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer für die christlichen Kirchen in Niedersachsen hielten den Gottesdienst und hatten Rabbiner Dr. Gábor Lengyel, den Schura-Vorsitzenden Recep Bilgen, Dr. Achilleas Anastasiadis für die orthodoxen Gemeinden und Pfarrer Roman Maksymtsiv von der ukrainischen Gemeinde in Hannover zu Mitgestaltung eingeladen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Marktkirchenorganist Ulfert Smidt und dem Mittelstufenchor der katholischen St. Ursula-Schule in Hannover verantwortet.
Im Anschluss an den Gottesdienst erinnerte der Niedersächsische Landtag mit einem Festakt an das 75. Jubiläum seiner ersten Sitzung. Auf Einladung von Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) nahmen aktuelle und ehemalige Abgeordnete sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Religion und Gesellschaft teil.
Landesbischof Ralf Meister hat den Kirchengemeinden des Sprengels Ostfriesland-Ems für ihr großes Engagement bei der Aufnahme und Begleitung der Geflüchteten aus der Ukraine gedankt. Zugleich betonte Meister beim Generalkonvent aller evangelisch-lutherischen Pastorinnen und Pastoren des Sprengels, dass aus christlicher Perspektive Gespräche für den Frieden immer den Vorzug vor anderen Maßnahmen erhalten müssten.
Meister sprach zudem über Zukunftsperspektiven für die Kirchengemeinden. Er ermutigte die Pastorinnen und Pastoren, sich stärker mit anderen gesellschaftlichen Akteuren im Dorf oder Quartier zu vernetzen. Überdies betonte der Landesbischof, dass es angesichts beschleunigt sinkender Mitgliederzahlen nicht mehr sinnvoll sei, etwa Gemeindehäuser nur für die eigene Gemeinde vorzuhalten.
Kirchengebäude sind offene Räume für das Gemeinwesen“, betonte Meister vor den rund 170 Theologinnen und Theologen. Auch aus Klimaschutzgründen sei eine Mehrfachnutzung bestehender Gebäude sinnvoll, unterstrich Meister - und kritisierte, dass die Kirche beim Klimaschutz nicht schnell genug vorankomme.
Text: epd Niedersachsen-Bremen
Quelle: Hannegreth Grundmann
Mit dem Referenten Prof. em. Dr. Hans-Martin Gutmann und Dr. Detlef Klahr beim Generalkonvent
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) hat einen neuen Vorsitzenden. Der Vorstand der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründeten Stiftung wählte Landesbischof Ralf Meister in dieses Amt. Meister folgt auf Eckhart von Vietinghoff, der die Stiftung zwölf Jahre lang führte.
„Ich freue mich sehr und bin sehr dankbar, dass wir mit Landesbischof Meister einen ebenso fachkundigen wie engagierten Vorsitzenden gewinnen konnten, der unsere Begeisterung für den Schatz an Kirchengebäuden, den wir in Deutschland haben, teilt“, sagt Catharina Hasenclever, Geschäftsführerin der KiBa. „Er übernimmt die Leitung der Stiftung in einer Zeit, in der es zunehmend wichtiger wird, Gotteshäuser für erweiterte Nutzungen zu ertüchtigen, um sie für künftige Generationen zu erhalten. Eckhart von Vietinghoff hinterlässt die Stiftung hervorragend aufgestellt. Ich bin überzeugt, dass uns Ralf Meister auf diesem Weg bestens weiterführen und wichtige Impulse setzen wird.“
Landesbischof Ralf Meister äußerte sich dankbar für das Vertrauen des Vorstandes der Stiftung. „Die Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler ist mir eine Herzensangelegenheit. Die Kirchengemeinden stehen vor immensen Herausforderungen: Klimaschutz, Finanzdruck, eine verunsicherte Gesellschaft. Wie können sie den ihnen anvertrauten Gebäudeschatz so gestalten, dass die Nachbarschaft, das Quartier sich wiederfindet und neu auf diesen geistlichen Reichtum schaut? Denn diese religiösen Traditionsanker gehören nicht der Kirche, sie sind Kommunikationsorte für die ganze Gesellschaft.“
Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählte der Vorstand Ilona Pollach vom Vorstand der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) und Christoph Thiele, den Leiter der Rechtsabteilung im Kirchenamt der EKD.
Der Vorstand der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland ist auf sechs Jahre berufen. Ihm gehören außerdem an: Sigrid Bias-Engels, langjährige Gruppenleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturbeauftragte des Rates der EKD, Johann Hinrich Claussen, Kirsten Kramer, stellvertretende Direktorin der Landesmedienanstalt Thüringen, und der Direktor der Fundraising Akademie in Frankfurt, Thomas Kreuzer.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.
Landesbischof Ralf Meister und der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer waren gemeinsam mit vielen anderen unterwegs, um Bahnhofsmissionen zu besuchen. Viele Ehrenamtliche leisten hier in ökumenischer Zusammenarbeit täglich Großartiges an Bahnhöfen, daran wollten alle Beteiligten erinnern.
Erster Zwischenstopp der Tour war Bolzum, 20 km südöstlich von Hannover. Dort wurden die Radlerinnen und Radler an der St.-Nicolai-Kirche von Pastorin Katrin Fröhlich und dem Posaunenchor empfangen. Dann ging es weiter nach Lehrte, wo das Hannoveraner Percussion-Ensemble "Stompany" und "Team-Bikes" warteten, die durch mehrere im Kreis sitzende Personen durch Pedalkraft angetrieben und gelenkt werden. Beide Bischöfe genossen sichtbar die tolle Atmosphäre bei ihren Zwischenstopps. Sie waren sehr beeindruckt vom Engagement aller Beteiligten und bedankten sich herzlich für allen Einsatz.
Auch wenn das Windrad vor Nienhagen heute stillsteht– in dem kleinen Ort bei Celle weht ein besonderer Wind und dies seit geraumer Zeit. Gemeinde- und Pfarrhaus beziehen ausschließlich Ökostrom, auf dem Dach hängt eine Photovoltaikanlage und im benachbarten Nienhorst entsteht auf einer Brachfläche eine Blühwiese und der einstmals reine Kiefernwald daneben wächst inzwischen zum Mischwald heran. Die Wiese daneben wiederum ist an einen Bauern mit der Auflage verpachtet, diese ökologisch zu bewirtschaften. Ein Vormittag reicht also kaum aus, um Landesbischof Ralf Meister alles zu zeigen – er ist an diesem Tag auf Einladung des Kirchenvorstands zu Besuch in der St.-Laurentius-Gemeinde und anschließend auch beim Kirchenkreis in Celle. Per Rikscha ist der Landesbischof auf dem Gebiet der Kirchengemeinde unterwegs.
„Seit mehr als 20 Jahren setzen wir uns für den Klimaschutz ein“, sagt Harald Schilbock, Vorsitzender des Kirchenvorstands in Nienhagen. Und er und sein Team von der kirchlichen Klimainitiative zeigen dem Landesbischof mit Stolz, was sie schon erreicht haben: Etwa das Windrad auf dem Feld, bei dem die Tour startet.
Die Dienstfahrten der Hauptamtlichen werden wann immer möglich mit geteilten E-Autos erledigt, die Gemeinde ist Mitglied im „Greenhagen Verein“. Es gibt Überlegungen, eine Energie-Genossenschaft zu gründen, um selbst erneuerbare Energie gewinnen und in das Netz einspeisen zu können. In der Kirche verfügen – nur von Nahem erkennbar – die Fenster innen über zusätzlich eingesetzte Glasscheiben, um die Wärmedämmung zu verbessern.
Manches hat auch nicht geklappt, erfährt Landesbischof Meister, wie etwa die Idee, das Pfarrhaus mit Pellet-Energie eines benachbarten Bauern zu versorgen – doch neue Projekte sind schon im Werden: Das Gemeindehaus soll energetisch saniert und auch das Windrad, das auf Kirchengrund steht, soll erneuert werden. „Hier würden uns manchmal mehr Unterstützung von der Landeskirche wünschen“, sagt Schilbock. Bei manchem Antrag, der geprüft werden müsse, gebe es sehr lange Wartezeiten, was zu ärgerlichen Verzögerungen bei Projekten vor Ort führe.
Die Kirchengemeinde Nienhagen setzt beim Klimaschutz viel auf die Vernetzung mit anderen Akteuren vor Ort und einen guten Austausch mit der Kommune. Relativ neu ist die Gründung der „Klimainitiative“; eins ihrer Projekte ist in Kooperation mit dem Naturschutzbund das Turmfalkenprojekt im Kirchturm. „Durch die Klimainitiative konnten wir auch viele Menschen begeistern, die wir sonst nicht im kirchlichen Kontext sehen, die sich aber für das Thema Klimaschutz interessieren", sagt Oliver Friedebolt aus dem Kirchenvorstand.
Gespannt sind die Aktiven in der Kirchengemeinde, was in Zukunft in Nienhagen und auch in anderen Kirchengemeinden entstehen kann, wenn eine Stelle für Klimaschutzmanagement, die aktuell ausgeschrieben ist, besetzt wird. Hier und bei einer weiteren geplanten Stelle kooperieren die drei Kirchenkreise Celle, Soltau und Walsrode.
Landesbischof Ralf Meister zeigt sich von der Arbeit in Nienhagen sehr beeindruckt: „Seit vielen Jahren wird hier innovativ und professionell gearbeitet und es wurde schon ganz viel erreicht. Besonders beeindruckt mich die sehr gute Zusammenarbeit der Kirchengemeinde mit weiteren Akteurinnen und Akteuren hier vor Ort.“ Der Kirchengemeinden gelinge es, Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung nicht nur zu fordern, sondern direkt umzusetzen und selbst zu gestalten.
Nach der Rundtour durch Nienhagen geht es für den Landesbischof nach Celle zu Besichtigungen und Gesprächen mit Verantwortlichen im Kirchenkreis. Die Kita Caroline Mathilde und die kirchliche Familienbildungsstätte (Fabi) stehen vor einer ähnlichen Herausforderung: Sie sind in die Jahre gekommen und müssen saniert werden – große Anstrengungen für Kirchenkreis. „Wäre das Geld da, würden wir natürlich Photovoltaikanlagen oben draufsetzen“, sagt Superintendentin Andrea Burgk-Lempart. So wird immerhin die mittlere Dachebene der Fabi begrünt, 25.000 Euro kostet das zusätzlich zu den ohnehin anfallenden Baukosten .
Die Verantwortlichen im Kirchenkreis bewegen noch andere Dinge: Bei denkmalgeschützten Gebäuden stehe der Denkmalschutz nicht selten dem Klimaschutz im Weg. Hier kann der Landesbischof eine Reihe von Bedenken nachvollziehen und ermutigt dazu, hartnäckig zu bleiben. Weiter verspricht Meister, die Anregungen und Ideen aus Celle und Nienhagen mit nach Hannover zu nehmen, um sie in die Entscheidungsgremien der Landeskirche einzubringen. Dazu gehöre auch die Frage, wie Klimaschutzmaßnahmen in Kirchengemeinden zeitnah und möglichst unbürokratisch finanziell unterstützt werden könnten.
Die stellvertretende Superintendentin und Synodale Franziska Baden, Pastorin in Eschede, regt an, Knowhow, das es in einigen Kirchengemeinden beim Thema Klimaschutz gibt, auch anderen Kirchengemeinden zugänglich zu machen: „Wir müssen das Wissen weitertragen, damit nicht jede Gemeinde von null anfangen muss. Es ist super, was schon alles passiert, und davon können auch andere profitieren.“
Wir begrüßen herzlich Pastor Henning Busse im Kanzlei-Team! Der ehemalige Landespastor für Männerarbeit und Referent für Kirche und Sport wechselt am 1. Mai mit halber Stelle in die Bischofskanzlei und mit halber Stelle ins Denkhaus Loccum (vormals Evangelische Heimvolkshochschule). Mehr als 12 Jahre lang verantwortete Pastor Busse im Haus Kirchlicher Dienste die Männerarbeit und den Bereich Kirche und Sport. Besonders in den Anfangsjahren lag seine Aufgabe darin, die bis dahin mit hauptamtlichen Referenten ausgestattete landeskirchliche Männerarbeit in ein Netzwerk von überwiegend ehrenamtlich tätigen Multiplikatoren zu überführen. „In den sechs Sprengeln der Landeskirche gibt es ehrenamtliche Leitungsteams, die die Männerarbeit in der Fläche maßgeblich initiieren und koordinieren“, sagt der 58-Jährige. „Diese Aktiven zu motivieren und tragfähige Netzwerke für eine Männerarbeit aufzubauen, die in der ganzen Landeskirche präsent ist, war eine herausfordernde Aufgabe.“ Motivationsarbeit müsse vor Ort geschehen, weiß Busse, und so war er häufig in der Landeskirche unterwegs. Weiter engagierte sich der Pastor in der Beratung von Kirchengemeinden, hielt Vorträge, feierte besondere Gottesdienste und war Ansprechpartner für gemeindliche Projekte der Männerarbeit. „In den Gemeinden wird eine qualitativ anspruchsvolle, engagierte und kompetente Männerarbeit geleistet, dies unterstützen wir vom Haus kirchlicher Dienste gerne mit Ideen, Projektvorschlägen und Materialien“, sagt Busse. In der Bischofskanzlei wird Henning Busse Landesbischof Meister unter anderem im Themenbereich Ökumene unterstützen und seine theologische und landeskirchliche Kenntnis in die Arbeit einbringen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Eigentlich sind der 1. Mai und der Sonntag miteinander verwandt. Am 1. Mai geht es um faire Bezahlung und angemessene Arbeitsbedingungen. Am Sonntag geht es um die Ruhezeit von der Arbeit. Und an beiden Tagen geht es um die feste Hoffnung, dass diese Welt eine andere werden kann. Doch diese Hoffnung ist in diesen Tagen ziemlich weit weg.
„GeMAInsam Zukunft gestalten“. Mit diesem Motto setzt der Deutsche Gewerkschaftsbund heute zum Tag der Arbeit ein Zeichen. Doch mit der Zukunft ist das so eine Sache. Und was einmal als schöne Fantasie galt, sich das Morgen vorzustellen, bekommt heute einen ernsthaften Klang. Zwei Jahre Pandemie und der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, ja, auch die Klimakrise bedrohen unsere Zuversicht. Umfragen zeigen, dass es heute wirklich schwerer ist als in vergangenen Jahrzehnten, sich ein besseres und gutes Morgen vorzustellen. Die Zukunft verdunkelt sich.
Kirchen und Gewerkschaften haben ihre je eigenen Aufgaben. Doch beide wollen die Gemeinschaft stärken und für eine bessere Zukunft eintreten. Der Sonntag und der 1. Mai sind Tage mit der festen Hoffnung auf Veränderung. Auch in schwierigen Zeiten. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer schreibt mitten im Krieg 1944 an einen Freund: „Man lernt es … allmählich, von den Bedrohungen des Lebens innerlich Abstand zu gewinnen … richtiger ist es wohl, zu sagen: man nimmt diese täglichen Bedrohungen mit in das Ganze seines Lebens hinein; … wir beherbergen gewissermaßen Gott und die ganze Welt in uns.“
Heute am 1. Mai, an einem Sonntag, schauen wir, wie wir in Zeiten der Bedrohung die Hoffnung nicht verlieren. Du nimmst dem Menschen das Letzte, wenn du ihm die Hoffnung nimmst. So gilt es dem Schwächeren beizustehen, mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen und an eine bessere Welt zu glauben.
Ralf Meister im NDR-Zwischenruf am 1. Mai 2022. Der Zwischenruf ist die Sonntags-Kolumne der KIRCHE IM NDR auf NDR1 Niedersachsen.