Das Osterfest schenkt den Menschen nach Ansicht des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister die Gewissheit, "dass etwas einen Sinn hat, egal, wie es auch ausgeht". Die Freude über die Auferstehung von Christus eröffne einen völlig anderen Blick auf die Zukunft dieser Erde, sagte der evangelische Theologe im Ostergottesdienst am Sonntag in der Marktkirche in Hannover: "Lassen wir uns von einer Ethik der Furcht bestimmen oder einer Ethik der Hoffnung, wenn wir auf das Morgen schauen?"
Leid und Tod seien noch nicht überwunden. "Wir sehen mit Sorge auf die Lage in der Ukraine, wir sind ratlos, wie übrigens auch alle Politiker, beim Blick nach Syrien. Wir kreisen um uns selbst", sagte Meister. Die Schöpfung sei nicht erlöst und die Waage der Zukunft der Menschheit neige sich zum Abgrund. "Was werden wir Menschen möglich machen, um die Katastrophen zu verhindern?"
Wer sich nicht ausschließlich auf menschliche Fertigkeiten und Allmachtsfantasien gründen wolle, brauche einen Gedanken, der von dem "guten Ende" her die Gestaltung der Welt fortsetze, unterstrich der Landesbischof: "Diese tiefe Hoffnung schenkt uns das Osterfest."
Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Das Osterfest ist daher ein Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. In der frühen Christenheit fanden oft Taufen an diesem Tag statt. (epd)