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Komm rüber! ZDF-Gottesdienst zur Eröffnung der Fastenaktion "7 Wochen ohne"

Mon, 19 Feb 2024 07:44:11 +0000 von . Bischofskanzlei

Die Fastenaktion der evangelischen Kirche „Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“ ist am Sonntag mit einem Fernsehgottesdienst im ZDF eröffnet worden. „Der Karneval ist vorbei und die Fastenzeit hat begonnen“, sagte Landesbischof Ralf Meister in der Kirche St. Katharinen in Osnabrück. Er ist Botschafter der Fastenaktion. „Sieben Wochen bis Ostern. Sieben Wochen, in denen Menschen ihre Zeit anders gestalten wollen. Sie fasten. Sie verzichten oder sie wollen bewusst sich selbst und anderen etwas gönnen und geben.“ Gemeinsam mit Pastorin Andrea Kruckemeyer, Christiane Schmidt-Dreyer, Jan David Dreyer und Vikar Lukas Binger gestaltete Meister den Gottesdienst.

„Komm rüber!“ Das sei mehr als ein Satz, nach dem Einsame sich sehnten und von dem Überlastete genervt seien, sagte Meister. Es sei ein Satz, der Menschen zusammenbringe. Meister betonte in seiner Predigt, in diesen Wochen und Monaten hörten viele Menschen ein „Kommt!“. „Hunderttausende fühlen sich derzeit auf die Straße gerufen. Am dritten Januarwochenende sollen es mehr als eine Million Menschen gewesen sein. Ein Ruf, dem viele Gehör schenken. ‚Komm!‘ Es ist dringend! Unsere Demokratie, unsere Freiheit, unsere Mitmenschen brauchen dich.“

Doch „Komm rüber!“ sei nicht immer ein Ruf, der ins Gute führe, mahnte Meister. „’Komm rüber!‘ kann auch eine dunkle Seite haben. Vertrauen wird gebrochen. Das gilt, so wissen wir, besonders
 für sexualisierte Gewalt in der Kirche. Es ist zutiefst beschämend, wie sehr Beschuldigte und Verdächtige ihr Amt und das in sie gesetzte Vertrauen missbrauchten.“ Bewusst seien Grenzen von Kindern und Erwachsenen überschritten und ihnen Gewalt angetan worden. „Und wir haben viel zu lange Augen und Ohren verschlossen. Wir haben die Rufe der Betroffenen nicht gehört.“ Daher gelte es, aufmerksam zu prüfen: „Wer ruft mich? Wem kann ich vertrauen?“ In der Fürbitte wurde für die Menschen gebetet, die Gewalt erlitten haben und erleiden. Eine Fürbitte galt Julia Nawalnaja und ihren Kindern. 

In der Fasten- oder Passionszeit erinnern Christen an das Leiden und Sterben Jesu Christi und bereiten sich auf Ostern vor, auf die Botschaft von der Auferstehung. Die evangelische Aktion „7 Wochen Ohne“ soll helfen, diese Wochen bewusst zu erleben und zu gestalten. Sie wurde 1983 gegründet. Die diesjährige Aktion setzt bis Ostern sieben Wochenthemen: „Miteinander gehen“, „Mit den Liebsten“, „Mit denen da drüben“, „Mit der Schöpfung“, „Mit der weiten Welt“, „Mit den Anvertrauten“ und „Mit Gott“.

epd/red.

Wenn Sie den Gottesdienst anschauen und noch einmal mitfeiern oder die Texte nachlesen möchten, klicken Sie bitte hier.
Quelle: St. Katharinen Osnabrück
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