Sendung vom Sonntag, 23.03.2025, 12.40 Uhr
„Und vergib uns unsere Schuld (Mt 6,12).“ Bei diesem Satz denkt jeder sofort an das Vaterunser.
„Und vergib uns unsere Schuld (Mt 6,12).“ Bei diesem Satz denkt jeder sofort an das Vaterunser.
Schon seit Tausenden von Jahren ist klar: Wirtschaftliche Zwänge oder die Bedrohung durch Feinde erfordern manchmal, Schulden zu machen. 500 Milliarden Euro. So groß ist das Sondervermögen, das der Bundestag in dieser Woche beschlossen hat. Hinzu kommen weitere Ausgaben für Verteidigung und Katastrophenschutz in unbegrenzter Höhe.
Unter all der Berichterstattung ist mir ein Radiobeitrag im Gedächtnis geblieben. Eine Frau Mitte 20, die ein eigenes Unternehmen aufbaut, konnte nachvollziehen, dass für Investitionen Schulden aufgenommen werden – wenn ein belastbarer Finanzplan vorliegt. Ein Mann, der gerade ins Berufsleben startet, fragt, ob mit dieser riesigen Geldmenge wirklich die Dinge finanziert werden, die wir dringend angehen müssen: Bildung, Wissenschaft und natürlich Klimaschutz.
„Vergib uns unsere Schuld (Mt 6,12).“ Die Bitte aus dem Vaterunser weist daraufhin: Schulden machen, ist kein rein geschäftlicher oder politischer Vorgang. Es ist eine Ausnahmesituation, in der etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Mit diesen Schulden laden wir eine Verantwortung auf, die über finanziell politische Aspekte weit hinausreicht. Verantwortung dafür, es so einzusetzen, dass es dem Wohl vieler dient, dafür, dass es die Umstände so verändert, dass künftige Generationen in der Lage sind, die Schulden zu begleichen.
Den Beitrag zum Hören:
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