Von Hann. Münden über Gimte, Bursfelde und Lippoldsberg nach Bodenfelde und Hemeln: Insgesamt 54 km legte Landesbischof Ralf Meister am letzten Samstag bei den Weserfestspielen zurück, um einzelne Festivalorte zu besuchen.
Los ging es in Hann. Münden mit der Installation Sing Along in der St. Blasius Kirche: Hier verriet Meister nicht nur eines seiner Lieblingslieder, sondern bekam auch ein besonderes Mini-Konzert: Der neu gegründete LandesJugendPopchor (unter der Leitung von Jan Meyer und die ebenfalls gerade entstandene Landesjugendkantorei unter Leitung von Majka Wiechelt gaben eine Kostprobe ihres Könnens. Dazu gab es noch Glückwünsche an den Landesbischof: Auf den Tag genau vor 30 Jahren war Ralf Meister zum Pastor ordiniert worden. Und der freute sich sehr, diesen Tag in einem so besonderen Rahmen zu verbringen.
Eine schöne, stille und intensive halbe Stunde hatte der Landesbischof dann in Gimte: Die Installation MUSIK AUS TAGEBÜCHERN von Anna-Kristina Bauer und Andreas Graf gewährt einen interkulturellen Blick auf Musik und Religion und zeigt, wie prägend die Kindheit und die Familie für die musikalische und religiöse Biografie sind.
Nächste Station war das Kloster Bursfelde: Meister erlebte dort die Installation PALAST DER LOSE DES LEBENS von Tobias Klich, ein Kunstwerk im Dialog mit Leibniz, Deleuze und Bachs Matthäuspassion. Dem Künstler gelingt eine faszinierende musikalische Übersetzung der riesigen Pyramide, die Leibniz am Ende seiner »Theodizee« entwirft: In ihr existieren in unendlich vielen Gemächern alle verschiedenen möglichen Lebenswege eines einzelnen Menschen parallel.
Nach dem Mittag war der nächste Stopp die Klosterkirche Lippoldsberg: Die Installation WANDELNDES LICHT von Nikola Dicke widmet sich dem klösterlichen Tagzeitengebet und wandelt sich in drei Phasen über den Tag – sowohl optisch als auch klanglich.
Voll besetzt war dann die Christuskirche in Bodenfelde: Nach einem Friedensgebet gab es eine ungezwungene Begegnung rund um die Installation B_A_C_H von Ulf Pankoke, die zum spielerischen Erkunden von Bach-Chorälen einlädt. Ein besonderer Dank (und ein Extra-Applaus) gebührte den beiden jungen Nachwuchsorganistinnen, die die Andacht an der Orgel begleiteten.
Abschluss der Tour war das Abendliedersingen an der Weser im Dreschschuppen Hemeln. Über 200 Gäste sangen gemeinsam mit Chören und Musikgruppen der Region unter der Leitung von Kreiskantorin Gabriele Renneberg.
"Es war ein wunderbarer Tag, der mir viel in Erinnerung gerufen hat von dem, wie ich Kirchenmusik in den 30 Jahren als Pastor erlebt habe: So vielen unterschiedlichen Ensembles und Organist*innen in so großartigen Kirchen gelingt es, mit Musik etwas auszudrücken, wofür uns oft die Worte fehlen", sagte der Landesbischof zum Abschluss.
Quelle: Redaktion/Evangelische Medienarbeit
Bilder: Swen Pförtner/Landeskirche Hannovers