Das Händehalten Helmut Kohls mit François Mitterand im Jahre 1984 über den Gräbern von Verdun war ein mächtiges Bild der Versöhnung. Das Gedenken von François Hollande und Joachim Gauck auf dem Hartmannsweiler- kopf im Elsass am letzten Sonntag schließt sich direkt daran an.
Dieser Ort ist symbolträchtig: Allein an diesem eher unwichtigen Frontabschnitt starben schätzungsweise 30 000 Soldaten. Durch die „schrecklichen Kämpfe“ sei er
zu einem „heiligen Ort“ geworden,heißt es in einer Erklärung zu dem geplanten deutsch-französischen Museum. In der Mitte der Krypta auf dem Hartmannsweilerkopf umarmten sich Hollande und Gauck.
Wir brauchen solche Symbole und Symbolhandlungen. Sie sind wichtig für die Geschichtsbücher und das europäische Gedächtnis. Genauso wichtig sind die weit kleineren Symbolhandlungen. An vielen Orten versammelten sich am 1. August Menschen zu der Schweigeminute, zu der die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa aufgerufen hatte. Zahlreiche Gedenkgottesdienste erinnerten an die 17 Millionen Opfer des Krieges. Christinnen und Christen beteten für den Frieden.
Wir wissen, dass die evangelischen Kirchen 1914 keine rühmliche Rolle gespielt, sondern den Krieg unterstützt haben. In vielen Predigten war von der Ehre, für das Vaterland zu kämpfen und zu sterben die Rede. Umso dankbarer bin ich für die Zeichen, die anlässlich dieses Gedenktages in unseren Gemeinden gesetzt wurden. Im Leben Jesu sehen wir heute den radikalen Auftrag zum Frieden.
Der Blick auf die aktuellen Schauplätze von Krieg und Terror zeigt uns, wie schwer es ist, Frieden zu erreichen und zu bewahren. Bei meinem Besuch im Antikriegshaus Sievershausen habe ich andererseits gesehen, dass Friedensarbeit in kleinen Schritten möglich und erfolgreich ist. Deshalb bitte ich die Menschen in den Gemeinden unserer Landeskirche, die Symbolhandlungen anlässlich des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg fortzusetzen – in Friedensgebeten und in Friedensprojekten.
Ralf Meister (aus „Meine Meinung“, Evangelische Zeitung, Ausgabe 32)
Die Evangelische Zeitung im Internet
Dieser Ort ist symbolträchtig: Allein an diesem eher unwichtigen Frontabschnitt starben schätzungsweise 30 000 Soldaten. Durch die „schrecklichen Kämpfe“ sei er
zu einem „heiligen Ort“ geworden,heißt es in einer Erklärung zu dem geplanten deutsch-französischen Museum. In der Mitte der Krypta auf dem Hartmannsweilerkopf umarmten sich Hollande und Gauck.
Wir brauchen solche Symbole und Symbolhandlungen. Sie sind wichtig für die Geschichtsbücher und das europäische Gedächtnis. Genauso wichtig sind die weit kleineren Symbolhandlungen. An vielen Orten versammelten sich am 1. August Menschen zu der Schweigeminute, zu der die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa aufgerufen hatte. Zahlreiche Gedenkgottesdienste erinnerten an die 17 Millionen Opfer des Krieges. Christinnen und Christen beteten für den Frieden.
Wir wissen, dass die evangelischen Kirchen 1914 keine rühmliche Rolle gespielt, sondern den Krieg unterstützt haben. In vielen Predigten war von der Ehre, für das Vaterland zu kämpfen und zu sterben die Rede. Umso dankbarer bin ich für die Zeichen, die anlässlich dieses Gedenktages in unseren Gemeinden gesetzt wurden. Im Leben Jesu sehen wir heute den radikalen Auftrag zum Frieden.
Der Blick auf die aktuellen Schauplätze von Krieg und Terror zeigt uns, wie schwer es ist, Frieden zu erreichen und zu bewahren. Bei meinem Besuch im Antikriegshaus Sievershausen habe ich andererseits gesehen, dass Friedensarbeit in kleinen Schritten möglich und erfolgreich ist. Deshalb bitte ich die Menschen in den Gemeinden unserer Landeskirche, die Symbolhandlungen anlässlich des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg fortzusetzen – in Friedensgebeten und in Friedensprojekten.
Ralf Meister (aus „Meine Meinung“, Evangelische Zeitung, Ausgabe 32)
Die Evangelische Zeitung im Internet