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Bricht die Solidarität?

Mon, 26 Feb 2018 08:21:57 +0000 von . Bischofskanzlei

Ist es ein Skandal oder nur Ausdruck dessen, was in unserer Gesellschaft gerade geschieht? Die Essener Tafel gibt Lebensmitteln nur noch an Bedürftige aus, die einen deutschen Personalausweis vorlegen können.
Statement auf Anfrage vom RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND):


"Zunächst: Tafeln sollten nicht dafür da sein, die Grundversorgung der Menschen sicherzustellen, die in Deutschland leben. Das ist Aufgabe des Staates. Tafeln sind ein segensreiches Zusatzangebot und springen immer dann ein, wenn es gilt, kurzfristig zu helfen oder Menschen in sozialen Notlagen ein wenig mehr Lebensqualität zu ermöglichen. So sollte es sein. Doch in der Realität sind die Tafeln für viele Menschen ein unverzichtbarer Anlaufpunkt, um nicht hungern zu müssen. Das ist der eigentliche Skandal.

In Essen darf diese politische und gesellschaftliche Schieflage jetzt nicht auf dem Rücken der Schwächsten im Land ausgetragen werden. Hier sind alle Verantwortlichen gefordert, eine Lösung zu finden. In unserem Land muss klar sein: Wer bedürftig ist, dem wird geholfen. Das gilt für staatliche Stellen ebenso wie für zivilgesellschaftliche Initiativen. Und dabei darf die Nationalität der Hilfesuchenden keine Rolle spielen. Von diesem Grundsatz dürfen wir keinen Millimeter abrücken. Sonst bricht die Solidarität – und damit die Nächstenliebe, ohne die unsere Gesellschaft nicht existieren kann."
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