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„Hallo!“ ruft am Ostermorgen ein Junge herüber, der mit seinem Hund Gassi geht. Ein gehecheltes „Moin“ lässt der der Jogger im Vorüberlaufen fallen. Die Dame mit dem Gehstock nimmt sich Zeit für ihr bedächtiges „Guten Tag“ und nutzt den Gruß zu einer kurzen Verschnaufpause. Allen antworte ich in derselben Weise: „Hallo, Moin, Guten Tag.“ Es passt, denke ich. Es passt, wie alle unterwegs sind.
Doch plötzlich hinter mir: „Der Herr ist auferstanden!“ Kurz überrascht blicke ich mich um. Relativ flüssig gelingt mir die Antwort: „Er ist wahrhaftig auferstanden“. Wir freuen uns beide, dass es geklappt hat. In den östlichen Kirchen kennt man das. Bei uns ist es weniger üblich. Das „Halleluja“ sprechen wir gemeinsam.
„Also doch!“, freue ich mich im Weitergehen. Neben Gassigehen, Joggen und Spazieren ist man noch anders unterwegs. Und tatsächlich: „Frohe Ostern!“ kommt es nun von links, von rechts. Es wird erwidert mit einem Lächeln, einem kleinen Überraschtsein. Vielleicht muss man erst darauf gebracht werden. Aber dann breitet das Ostergrüßen sich aus. Vom Hundeweg bis zur Schlange beim Bäcker. Von dort bis zur Kirchentür und wieder zurück in die Familien. Wie ein Wort etwas verändert! Es ist an diesem Morgen mehr da als sonst.
Ostern ist der Morgen, der von je her überrascht. „Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?“ Viele sind von früh an in drängenden Geschäften unterwegs. Wie kann es geschehen, dass Sorge verfliegt? Befürchtungen nicht wahr werden? Dass man klarkommt und Dinge sich zum Guten kehren?
Allen ist diese Überraschung zu wünschen: „Den ihr sucht, der ist nicht hier. Er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“ Kein Stein ist unverrückbar. Keine Hoffnung verloren und keine Aussicht umsonst. Wenn das keinen Gruß wert ist! Vielleicht muss ich manchmal erst wieder drauf gebracht werden. Der Passant auf dem Weg hat es geschafft. „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“ - Halleluja!
Fröhliche Ostern!
Ihr
Ralf Meister
Fröhliche Ostern!
Ihr
Ralf Meister