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Meister stellt sich erneut gegen aktive Sterbehilfe - Erstes Hospiz zwischen Elbe und Weser eingeweiht

Sun, 23 Mar 2014 15:09:31 +0000 von . Bischofskanzlei

Landesbischof Ralf Meister hat sich erneut gegen eine aktive Sterbehilfe gestellt. Die Ermutigung und Begleitung zum Leben bis zuletzt habe Vorrang vor allen Überlegungen zur aktiven Sterbehilfe, sagte Meister am Freitag bei der Einweihung des ersten stationären Hospizes zwischen Elbe und Weser in Bremervörde. Die Arbeit am eigenen wie am Tod anderer Menschen sei mühsam, räumte der leitende Theologe der größten Landeskirche Deutschlands ein. Aber sie sei "schmerzhafte und erfüllende Arbeit am Leben".

Der Sterbeprozess brauche eine solidarische Hilfe, die über Schmerztherapie und körperliche Pflege hinausreiche, sagte Meister. Gefragt seien Frauen und Männer, die auch der Seele des Sterbenden beistünden. Das kirchliche Hospiz in Bremervörde und seine Beschäftigten hätten sich diesem Gedanken verschrieben. Sie ließen das Sterben zu, ließen Sterbende dabei aber nicht allein. "Die Botschaft eines Hospizes lautet, du fällst nicht ins Leere."

Als Schirmherr weihte Meister eine Einrichtung ein, die zehn Gästezimmer für Sterbende sowie ein Angehörigenzimmer bietet. Das Haus habe rund 3,2 Millionen Euro gekostet, sagte der Vorsitzende der Förderstiftung, Superintendent Wilhelm Helmers, dem epd. Am Engeoer Wäldchen in Bremervörde wurden damit ein ehemaliges Pfarrhaus und ein Gemeindehaus umgebaut. Ein Neubau ergänzt den Komplex.

In dem Hospiz sollen Helmers zufolge etwa 20 Beschäftigte arbeiten. An dem Projekt beteiligen sich neben dem evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Bremervörde-Zeven die Stadt Bremervörde sowie Lebenshilfe und Krebsfürsorge. Auch eine katholische und eine reformierte Kirchengemeinde gehören neben der eigens für das Hospiz gegründeten Förderstiftung zu den Partnern. Nach Ostern sollen die ersten Gäste aufgenommen werden. (epd)

Zur Ansprache von Landesbischof Ralf Meister bei der
Einweihung

Tagesthema zur Einweihung: „Es wurde auch gelacht“
Quelle: Fritz Armbrust (Evangelische Zeitung)
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