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An den Leerstellen unseres Lebens: Der menschgewordene Gott

Mon, 25 Dec 2017 19:17:32 +0000 von . Bischofskanzlei

Landesbischof Ralf Meister hat am Heiligen Abend angemahnt, trotz aller Kommerzialisierung die ursprüngliche Botschaft des Weihnachtsfestes im Blick zu behalten. "Eine große Volkspartei grüßt ihre Mitglieder zu Weihnachten mit 'Happy Holiday', Weihnachtsfeiern in Schulen und auf öffentlichen Plätzen werden am besten ohne Gott und ohne Kirche gefeiert, mit Jesus Christus schon gar nicht", kritisierte der evangelische Theologe in seiner Predigt in der Marktkirche in Hannover.

Gott werde durch Varianten aus emotionalen Träumen, Fantasiereisen und Wunschlisten ersetzt. "Wenn Gott geht, kommt alles Mögliche: Von Halloween über den Okkultismus bis zum Technikfetischismus", sagte der Bischof und fragte: "Ist die Welt dadurch besser geworden?" Die Weihnachtsgeschichte mit der Geburt Jesu sei eine Botschaft für alle Menschen. Gott habe sich nicht hinter Kirchenmauern zurückgezogen, sondern sei mit seinem Sohn zu den Menschen in die Welt gekommen. Besonders an den Leerstellen unseres Lebens sei er zu erfahren.

Bei seinem Besuch im syrischen Homs vor einigen Wochen habe er Menschen getroffen, die Krieg und Terror überlebt hätten und jetzt voller Hoffnung mit traumatisierten Kindern in der völlig zerstören Stadt arbeiteten, sagte Meister laut Predigtmanuskript. Die Kinder seien die Friedensbotschafter Gottes. "Die Hoffnung dieser helfenden Frauen und Männer lebt aus kraftvollen Bildern von einem Gott, der ein Kind war."

Der Heiligabend-Gottesdienst wurde erstmals von einer Gebärden-Dolmetscherin für Gehörlose begleitet. Sowohl die Predigt von Landesbischof Ralf Meister als auch Liturgie und Lieder wurden von der landeskirchlichen Beauftragten für gebärden-sprachliche Seelsorge, Pastorin Christiane Neukirch, in die sogenannte Fingersprache übersetzt. (epd)

Die Predigt im Wortlaut finden Sie hier
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