Mitteninne aber,
zwischen dem Gestern und dem verborgenen Morgen
hebt sich,
Blüte auf schwankendem Stengel,
das Heute ins Licht.
Und dieses Heute ist dein.
Albrecht Goes
Die Osterberichte der Bibel sind Erzählungen aus dem Morgengrauen. Als Maria und die anderen Frauen sich zum Grab Jesu aufmachten, wird vieles noch grau gewesen
sein, nur schemenhaft zu erkennen. Unheilvoll war die Nacht, die hinter ihnen liegt.
Schlaflos vielleicht. Dunkelnächte. Wohin in solchen Stunden? Vor Augen noch die Bilder des vergangenen Tages. In den Ohren Geräusche, die der Tag nicht kennt. Stimmen der Fernsten und der Nächsten hallen nach. Nachtgespenster nehmen sich Raum und halten die Angst wach, die der Tag nicht zulässt. Gedanken wühlen zwischen Zweifeln und lassen nicht zur Ruhe kommen. Stunden, in denen die Zeit nicht vergeht.
Doch dann, wie Albrecht Goes es beschreibt: Mitteninne, zwischen dem Gestern
und dem verborgenen Morgen hebt sich das Heute ins Licht. An der Grenze
zwischen Verlorenheit und Zuversicht begegnet den Frauen der Engel des Lebens.
Das Dunkel ist noch da, doch die Nacht kann sich nicht mehr halten.
Aus der Heiligen Nacht klingt es in den Ostermorgen: „Entsetzt euch nicht!“
Ostern ist das Fest des Wunderbaren und zugleich eine tiefe Irritation unser scheinbaren Gewissheiten. Die Auferstehung Christi führt uns an die Grenzen dessen, was wir erklären können. Sie setzt die Nacht voraus und baut doch schon auf den Morgen. So sind auch wir Menschen in der Morgendämmerung. Noch im Dazwischen. Nicht auf der Seite des Tages. Immer noch ausgesetzt manchen Nächten, in denen wir schlaflos uns selbst überlassen sind. Doch es klingt schon zu uns herüber: „Entsetzt euch nicht!“ Das Heute hebt sich schon ins Licht. Es ist schon unser. Wir sind Menschen in der Morgendämmerung. Angewiesen auf das Wort, das uns in den neuen Morgen führt. An Ostern rufen und singen wir es uns deshalb zu: Der Herr ist auferstanden!
Ihr Ralf Meister
zwischen dem Gestern und dem verborgenen Morgen
hebt sich,
Blüte auf schwankendem Stengel,
das Heute ins Licht.
Und dieses Heute ist dein.
Albrecht Goes
Die Osterberichte der Bibel sind Erzählungen aus dem Morgengrauen. Als Maria und die anderen Frauen sich zum Grab Jesu aufmachten, wird vieles noch grau gewesen
sein, nur schemenhaft zu erkennen. Unheilvoll war die Nacht, die hinter ihnen liegt.
Schlaflos vielleicht. Dunkelnächte. Wohin in solchen Stunden? Vor Augen noch die Bilder des vergangenen Tages. In den Ohren Geräusche, die der Tag nicht kennt. Stimmen der Fernsten und der Nächsten hallen nach. Nachtgespenster nehmen sich Raum und halten die Angst wach, die der Tag nicht zulässt. Gedanken wühlen zwischen Zweifeln und lassen nicht zur Ruhe kommen. Stunden, in denen die Zeit nicht vergeht.
Doch dann, wie Albrecht Goes es beschreibt: Mitteninne, zwischen dem Gestern
und dem verborgenen Morgen hebt sich das Heute ins Licht. An der Grenze
zwischen Verlorenheit und Zuversicht begegnet den Frauen der Engel des Lebens.
Das Dunkel ist noch da, doch die Nacht kann sich nicht mehr halten.
Aus der Heiligen Nacht klingt es in den Ostermorgen: „Entsetzt euch nicht!“
Ostern ist das Fest des Wunderbaren und zugleich eine tiefe Irritation unser scheinbaren Gewissheiten. Die Auferstehung Christi führt uns an die Grenzen dessen, was wir erklären können. Sie setzt die Nacht voraus und baut doch schon auf den Morgen. So sind auch wir Menschen in der Morgendämmerung. Noch im Dazwischen. Nicht auf der Seite des Tages. Immer noch ausgesetzt manchen Nächten, in denen wir schlaflos uns selbst überlassen sind. Doch es klingt schon zu uns herüber: „Entsetzt euch nicht!“ Das Heute hebt sich schon ins Licht. Es ist schon unser. Wir sind Menschen in der Morgendämmerung. Angewiesen auf das Wort, das uns in den neuen Morgen führt. An Ostern rufen und singen wir es uns deshalb zu: Der Herr ist auferstanden!
Ihr Ralf Meister