„Davon hätte ich noch eine Stunde haben können,“ sagte eine Gottesdienstbesucherin beschwingt zu ihrer Begleitung, als sie in der Frühlingssonne vor der Kirche des Stephanstifts stand. „Es war so bewegend!“
Selten fällt wohl so ein Urteil nach einem über 1,5 stündigen Gottesdienst in unserer Landeskirche. Selten sind aber bisher auch Menschen aus so vielen unterschiedlichen Kulturen an einem Gottesdienst beteiligt. Neun Absolvent:innen des zweiten Interkulturellen Lektorenkurses der Landeskirche feierten mit ihren Gästen aus ihren Heimatgemeinden, mit Familie und Freunden den Abschluss ihrer theoretischen Ausbildung. Nun folgt noch die Mentoratsphase, in der sie in ihren Kirchengemeinden das Erlernte weiter einüben, bis sie dann in das Ehrenamt als Lektor:in ihrer Kirchengemeinde eingeführt werden können.
Selten fällt wohl so ein Urteil nach einem über 1,5 stündigen Gottesdienst in unserer Landeskirche. Selten sind aber bisher auch Menschen aus so vielen unterschiedlichen Kulturen an einem Gottesdienst beteiligt. Neun Absolvent:innen des zweiten Interkulturellen Lektorenkurses der Landeskirche feierten mit ihren Gästen aus ihren Heimatgemeinden, mit Familie und Freunden den Abschluss ihrer theoretischen Ausbildung. Nun folgt noch die Mentoratsphase, in der sie in ihren Kirchengemeinden das Erlernte weiter einüben, bis sie dann in das Ehrenamt als Lektor:in ihrer Kirchengemeinde eingeführt werden können.
Alle Gäste nahmen einen lebendigen Eindruck mit, welche Vielfalt sich in einem Gottesdienst entfalten kann, wenn unterschiedliche Lebenserfahrungen, Musikstile und Frömmigkeitstraditionen zusammenwirken, Lesungen inszeniert statt vorgelesen werden. Seit September hatten die Ehrenamtlichen aus vier Sprengeln in sechs Kursmodulen unter der Leitung von Pastorin Nadia El Karsheh und Pastorin Dr. Vera Christina Pabst gelernt, Gottesdienste interkulturell zu gestalten und sich eine Lesepredigt so anzueignen, so dass es zur Verkündigung in ihrer Sprache und mit ihrer Lebenserfahrung wird.
Landesbischof Ralf Meister überreichte die Teilnahmebescheinigungen und segnete die Kursteilnehmer:innen für ihre Aufgabe. In seinem Grußwort erinnerte er an den Welthit „We are the world“. Dieser war am 7. März 1985, also vor fünfzig Jahren, recht spontan in Hollywood entstanden, weil auf Anordnung des Produzenten Quincy Jones die Künstler ihr Ego an der Garderobe lassen sollten. „In einer Zeit, in der das Ego zum Maßstab in der Politik erhoben wird, seid Ihr ein Hoffnungszeichen,“ wandte er sich an die Kursteilnehmer:innen, „und Botschafter für den Glauben der Liebe.“ „Ihr gebt unserer Kirche ein neues Gesicht.“
Außerdem verabschiedeten Oberkirchenrat Dr. Manuel Kronast und Barbara Paschke als ehrenamtliche Kollegin die Sprecher:innen Iris Schäfer und Dr. Johanna Gronau aus ihrem Ehrenamt als „Sprachrohr und Ohr“ für die Ehrenamtlichen im Verkündigungsdienst. Manuel Kronast dankte ihnen für ihre langjährige kritisch konstruktive Begleitung, z.B. bei der Überarbeitung des Lektoren- und Prädikantengesetzes auf der Ebene des Sprengels und der Landeskirche.
Als im Fürbittengebet die Kursteilnehmer:innen in ihren Muttersprachen für Frieden und Freiheit in ihren Heimatländern wie den Südsudan und den Iran beteten, war es für manche ein besonders berührender Moment. Nach dem Segen des Landesbischofs nahm Organist Michael Kuhlmann den Hinweis auf den Welthit auf und brachte die Gottesdienstgemeinde mit seiner Improvisation zu „We are the world“ und dem Segenslied „Bis wir uns wiedersehen“ zum Schmunzeln und in neuen Schwung.
Wer selbst einmal ausprobieren möchte, wie Interkulturelle Gottesdienste entstehen, kann beim Kirchentag an einer solchen Gottesdienstwerkstatt teilnehmen. Ein weiterer Interkultureller Lektorenkurs ist für 2026/2027 geplant.
Informationen erhalten Sie hier.
Text und Bild: Dr. Vera Christina Pabst
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Text und Bild: Dr. Vera Christina Pabst