Im Namen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und allen Musliminnen und Muslimen in Niedersachsen einen gesegneten Ramadan.
Ramadan fällt in diesem Jahr in eine sehr schwere Zeit. Schon im letzten Jahr haben wir beim gemeinsamen Fastenbrechen nicht nur über die eigentlichen Themen des Ramadans gesprochen, sondern auch über den Krieg. Über den Krieg in der Ukraine, der vor einem Jahr gerade begonnen hatte. Und über den Krieg in Syrien, der kein Ende zu nehmen scheint.
In diesem Jahr kommt nun noch das schwere Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion dazu. Viele von Ihnen sind von diesem Erdbeben persönlich betroffen. Sie haben Verwandte in der Türkei oder in Syrien, die alles verloren haben. Sie sammeln Spenden für die, die in den Trümmern leben und nicht wissen, wie es in den nächsten Monaten weitergehen soll. Sie fahren selbst nach Antakya, Afrin oder Kahramanmaras, um mit anzufassen und zu helfen. Und nicht zuletzt: Sie haben Tote zu beklagen. Mehr als 50.000 Menschen sind umgekommen bei diesem gewaltigen Beben. Für mehr als 20 Millionen Menschen ist das Leben nicht mehr wie zuvor.
Auch wir als evangelische Christen sind betroffen von dieser furchtbaren Katastrophe. Unsere Gebete sind bei jenen, die in Angst um ihre Verwandten und Freunde bangen oder ihren Verlust schmerzlich beklagen müssen. Mit unseren Partnern vor Ort und den erfahrenen Teams der Diakonie Katastrophenhilfe haben wir sofort mit der Hilfe begonnen.
Es fällt schwer, in dieser schweren Zeit an die Kraft der Verständigung und der Nächstenliebe zu glauben. Hätten wir das göttliche Wort nicht, müssten wir wohl verzweifeln. So aber halten wir fest daran, dass dies gilt: „Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.“ (Röm. 13,8).
Dankbar bin ich dafür, wie sehr Christen und Christinnen, Muslime und Musliminnen sich in dieser schweren Zeit engagieren. Für die Menschen in der Ukraine, in der Türkei, in Syrien und an vielen anderen Orten. Gemeinsam beten wir für den Frieden. Gemeinsam stellen wir uns gegen den Krieg. Gemeinsam tun wir, was wir können, um zu helfen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien Gottvertrauen, Zuversicht und Gesundheit. Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung!
Einen gesegneten Ramadan wünscht Ihnen Ihr
Ralf Meister
Quelle: Themenraum EMA
