Die Auseinandersetzungen um den Reformationstag in Niedersachsen sind nach Auffassung der hannoverschen Landeskirche in ihrer Heftigkeit zwar überraschend, aber dennoch konstruktiv. "Der Streit war auf keinen Fall umsonst", sagte Landesbischof Ralf Meister dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Es ist hilfreich zu wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, um uns vor allen mit den Katholiken und unseren jüdischen Partnern zu verständigen." Falls sich der Landtag am kommenden Dienstag für den 31. Oktober als neuen gesetzlichen Feiertag ausspreche, sollte dieser Tag für die ganze Gesellschaft neu gestaltet werden.
Hamburg und Schleswig-Holstein hatten sich bereits im Februar für den Reformationstag entschieden. Die Bremer Bürgerschaft stimmte in erster Lesung ebenfalls dafür. Das kleinste Bundesland will aber mit der endgültigen Abstimmung zunächst abwarten, wie sich der niedersächsische Nachbar entscheidet. In Niedersachsen verlief die Diskussion kontrovers. Die jüdischen Gemeinden, aber auch die katholische Kirche, die religionskritischen Humanisten und Wirtschaftsverbände übten scharfe Kritik. "Diesen Tag zum Kirchenspaltungstag zu stilisieren, hat uns überrascht und erschreckt", sagte der Meister zur Kritik der katholischen Kirche.
Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track sagte, es gehe darum, "diesen Tag künftig noch bewusster, offener, ökumenischer, interreligiöser und sehr viel stärker mit Blick auf Gesellschaft und Staat aufzustellen". Die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen fügte hinzu: "Wir müssen unsere Positionen austauschen und sowohl nach den Gemeinsamkeiten als auch nach den Unterschieden suchen. Nur durch den Streit hindurch kommen wir zu einem Zusammenhalt." Dies sei auch unabhängig davon, ob der Tag zum staatlichen Feiertag erklärt werde oder nicht.
Am Vorabend des Reformationstages solle es künftig in Hannover und einigen anderen größeren Städten Vorträge und Podiumsdiskussionen mit namhaften Persönlichkeiten geben, erläuterte Meister als Bischof der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland. Im Flächenland Niedersachsen seien aber Veranstaltungen auf dem Lande genauso wichtig. Der 31. Oktober biete sich gut dazu an, um gemeinsam über Projekte für das neue Jahr nachzudenken. "Wenn die Schützen, die Feuerwehr und die Kirchen sowie der ehrenamtliche Bürgermeister und die Landjugend zusammenkommen, um zu feiern und neue soziale Impulse für die Dorfgemeinschaft zu geben, wäre das doch ganz im Sinn der Reformation", sagte Meister.
"Wie auch immer das Ergebnis der Abstimmung ausfällt, wir laden alle gesellschaftlichen Gruppen ein, den Reformationstag gemeinsam mit uns mit neuem Leben zu füllen", betonte der Bischof: "Wir werden unsere Türen offen halten." (epd)
Hamburg und Schleswig-Holstein hatten sich bereits im Februar für den Reformationstag entschieden. Die Bremer Bürgerschaft stimmte in erster Lesung ebenfalls dafür. Das kleinste Bundesland will aber mit der endgültigen Abstimmung zunächst abwarten, wie sich der niedersächsische Nachbar entscheidet. In Niedersachsen verlief die Diskussion kontrovers. Die jüdischen Gemeinden, aber auch die katholische Kirche, die religionskritischen Humanisten und Wirtschaftsverbände übten scharfe Kritik. "Diesen Tag zum Kirchenspaltungstag zu stilisieren, hat uns überrascht und erschreckt", sagte der Meister zur Kritik der katholischen Kirche.
Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track sagte, es gehe darum, "diesen Tag künftig noch bewusster, offener, ökumenischer, interreligiöser und sehr viel stärker mit Blick auf Gesellschaft und Staat aufzustellen". Die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen fügte hinzu: "Wir müssen unsere Positionen austauschen und sowohl nach den Gemeinsamkeiten als auch nach den Unterschieden suchen. Nur durch den Streit hindurch kommen wir zu einem Zusammenhalt." Dies sei auch unabhängig davon, ob der Tag zum staatlichen Feiertag erklärt werde oder nicht.
Am Vorabend des Reformationstages solle es künftig in Hannover und einigen anderen größeren Städten Vorträge und Podiumsdiskussionen mit namhaften Persönlichkeiten geben, erläuterte Meister als Bischof der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland. Im Flächenland Niedersachsen seien aber Veranstaltungen auf dem Lande genauso wichtig. Der 31. Oktober biete sich gut dazu an, um gemeinsam über Projekte für das neue Jahr nachzudenken. "Wenn die Schützen, die Feuerwehr und die Kirchen sowie der ehrenamtliche Bürgermeister und die Landjugend zusammenkommen, um zu feiern und neue soziale Impulse für die Dorfgemeinschaft zu geben, wäre das doch ganz im Sinn der Reformation", sagte Meister.
"Wie auch immer das Ergebnis der Abstimmung ausfällt, wir laden alle gesellschaftlichen Gruppen ein, den Reformationstag gemeinsam mit uns mit neuem Leben zu füllen", betonte der Bischof: "Wir werden unsere Türen offen halten." (epd)