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BISCHOF MEISTER FÜR NEUE GESETZE GEGEN DATENMISSBRAUCH

Thu, 25 Sep 2014 09:33:24 +0000 von Christof Vetter

Hannover/Leipzig (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat neue Gesetze angemahnt, die Datenmissbrauch scharf bestrafen sollten. Der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts sei in jüngster Zeit in großer Schnelligkeit durch Geheimdienste, Internetkonzerne und millionenfache freiwillige Selbstauslieferung niedergetrampelt worden, kritisierte der evangelische Theologe beim 3. Evangelischen Medienkongress in Leipzig. Jetzt seien intensive Debatten über den Schutz des Einzelnen gefordert: "Die Schutzwürdigkeit des Individuums muss gerade gegenüber neuartigen Gefährdungen verteidigt werden."

Meister rief dazu auf, die eigene Nutzung von Medien zu begrenzen. Das gelte auch für die Kirchen, die das Internet, Twitter und Facebook nutzten. Zwar gehöre das Evangelium auf jeden Marktplatz, aber nicht um jeden Preis. Der Schutz persönlicher Daten, für die die Kirchen verantwortlich seien, müsse absolute Priorität haben. Die Kirche sollte in einer kritischen medienethischen Debatte vorne mitmischen. Diese Debatte sei ihm im Augenblick noch viel zu leise, betonte der Bischof.

Der zweitägige Kongress, der unter der Überschrift "Daten - Medien - Religion" steht, findet in Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) statt. Zu den rund ein Dutzend Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops werden bis zu 200 Teilnehmer erwartet.
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