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Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen zu Weihnachten

Thu, 22 Dec 2016 10:16:45 +0000 von . Bischofskanzlei

Die hannoversche Landeskirche wendet sich als größte evangelische Mitgliedskirche in Deutschland in einem Brief an ihre knapp 1.400 Kirchengemeinden. Hier heißt es unter anderem, dass die Sicherheitsmaßnahmen, die den Gemeinden ohnehin empfohlen würden, noch einmal besonders beachtet werden sollten, sagte Kirchensprecher Benjamin Simon-Hinkelmann. Dazu gehöre unter anderem, Telefonnummern von Rettungsdiensten parat zu haben oder auch bei vollen Kirchen Fluchtwege freizuhalten.

"Darüber hinaus vertrauen wir auf die gute Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei vor Ort, wenn auch klar ist, dass es keine absolute Sicherheit geben kann", betonte Simon-Hinkelmann. In diesem Jahr komme den Weihnachtsgottesdiensten eine zentrale Bedeutung zu: "Jedes 'Fürchtet Euch nicht' setzt ein Zeichen gegen Angst, Hass und Gewalt und für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft."

Nach dem Terroranschlag in Berlin von Montagabend verzeichnen die Kirchen in Niedersachsen zahlreiche Anfragen zu Sicherheitsvorkehrungen bei den bevorstehenden Weihnachtsgottesdiensten. Der leitende evangelische Theologe Renke Brahms in Bremen kann sich nicht vorstellen, dass die kirchlichen Feiern mit dem Maschinengewehr geschützt werden. "Das passt nicht zur Weihnachtsgeschichte, die wir mit den Worten predigen: Fürchtet euch nicht", sagte Brahms.

Es sei klar, dass es eine Verunsicherung gebe. "Die müssen wir als Seelsorger wahrnehmen, begleiten und in Worte fassen. Wir müssen damit aber auch leben." Die Weihnachtsgeschichte selbst spiele in unsicheren Zeiten, erinnerte Brahms, der auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. "Und trotzdem wagen es die Engel, vom Frieden auf Erden zu singen." Wenn die Kirche ihre Gottesdienste aus Sicherheitsgründen einschränke, ginge sie den Terroristen "geradezu auf den Leim". Er vertraue der Polizei, dass sie die Situation im Auge behalte und sich gegebenenfalls melde, wenn weitergehende Maßnahmen ergriffen werden müssten.

Aus der Braunschweiger und Oldenburger Kirche sowie aus der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer hieß es, dass die Kirchen in engem Kontakt zu den Behörden stünden und alle notwendigen Vorkehrungen zur Sicherheit der Gottesdienstbesucher getroffen würden. Über Einzelheiten könne keine Auskunft gegeben werden. (epd/red)
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