Landesbischof Ralf Meister hat das Engagement für Flüchtlinge im vergangenen Jahr als die vermutlich größte Bürgerbewegung gewürdigt, die es je in Deutschland gegeben habe. Es handele sich um "eine wache und engagierte, helfende Gemeinschaft, die Dinge erreicht, die scheinbar unerreichbar schienen", sagte er am Mittwoch beim 66. Epiphanias-Empfang der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers im Kloster Loccum bei Nienburg vor rund 140 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Gleichzeitig seien viele Menschen durch die hohe Zahl der ankommenden Flüchtlinge verunsichert. Er beobachte mit Sorge, dass dieses Gefühl in Ausbrüche von Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz, Rassismus bis hin zu Gewalt umkippen könne, betonte der Bischof. Ein Beispiel dafür sei auch die "unkontrolliert aufschäumende Wut in den sozialen Netzwerken" nach den Straftaten von Köln oder Hamburg in der Silvesternacht. Dagegen sei es eine Mut machende Erfahrung des vergangenen Jahres, dass sich Ängste und Unsicherheiten oft durch persönliche Begegnungen mit den Asylsuchenden abbauen ließen.
Um den Herausforderungen zu begegnen, wird Meister zufolge ein klares Signal des Gemeinsamen gebraucht. Das Ende vergangenen Jahres gegründete Aktionsbündnis "Niedersachsen packt an!" aus Landesregierung, Kirchen, Gewerkschaften und Unternehmerverbänden halte die Menschen zusammen. Es mache sie widerständig gegen fahrlässige Argumente und die Bedrohung der Humanität im Land. "Wir brauchen vermutlich gerade in unruhigen Zeiten auch eine öffentliche Vergewisserung, die Haltungen in unserer Gesellschaft stabilisiert."
Die Bilder aus Syrien von zerstörten Häusern und verzweifelten, fliehenden Menschen seien nach wie vor tagesaktuell, sagte der Bischof. Hier werde ein Land verwüstet, in dem Kirchen seit weit mehr als 1.000 Jahren für die Bewahrung und Ausbreitung des christlichen Glaubens und die kulturelle Entwicklung gesorgt hätten. Die Zukunft der Christen im Nahen und Mittleren Osten sei hoch gefährdet. Christinnen und Christen gehörten weltweit zu der am stärksten verfolgten religiösen Gruppe.
Durch den Krieg in Syrien stehe auch die deutsche Friedensethik auf dem Prüfstand, betonte Meister. "Wir erschrecken, dass unser Land in einem multinational unterstützten Bürgerkrieg mit militärischer Hilfe eingreift." Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) akzeptiere dieses Eingreifen als notwendig, "um nur so noch Schlimmeres zu verhindern". Dauerhafter Friede könne aber nur auf dem Weg des Gewaltverzichts geschehen. (epd)
Die Ansprache lesen Sie hier
Gleichzeitig seien viele Menschen durch die hohe Zahl der ankommenden Flüchtlinge verunsichert. Er beobachte mit Sorge, dass dieses Gefühl in Ausbrüche von Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz, Rassismus bis hin zu Gewalt umkippen könne, betonte der Bischof. Ein Beispiel dafür sei auch die "unkontrolliert aufschäumende Wut in den sozialen Netzwerken" nach den Straftaten von Köln oder Hamburg in der Silvesternacht. Dagegen sei es eine Mut machende Erfahrung des vergangenen Jahres, dass sich Ängste und Unsicherheiten oft durch persönliche Begegnungen mit den Asylsuchenden abbauen ließen.
Um den Herausforderungen zu begegnen, wird Meister zufolge ein klares Signal des Gemeinsamen gebraucht. Das Ende vergangenen Jahres gegründete Aktionsbündnis "Niedersachsen packt an!" aus Landesregierung, Kirchen, Gewerkschaften und Unternehmerverbänden halte die Menschen zusammen. Es mache sie widerständig gegen fahrlässige Argumente und die Bedrohung der Humanität im Land. "Wir brauchen vermutlich gerade in unruhigen Zeiten auch eine öffentliche Vergewisserung, die Haltungen in unserer Gesellschaft stabilisiert."
Die Bilder aus Syrien von zerstörten Häusern und verzweifelten, fliehenden Menschen seien nach wie vor tagesaktuell, sagte der Bischof. Hier werde ein Land verwüstet, in dem Kirchen seit weit mehr als 1.000 Jahren für die Bewahrung und Ausbreitung des christlichen Glaubens und die kulturelle Entwicklung gesorgt hätten. Die Zukunft der Christen im Nahen und Mittleren Osten sei hoch gefährdet. Christinnen und Christen gehörten weltweit zu der am stärksten verfolgten religiösen Gruppe.
Durch den Krieg in Syrien stehe auch die deutsche Friedensethik auf dem Prüfstand, betonte Meister. "Wir erschrecken, dass unser Land in einem multinational unterstützten Bürgerkrieg mit militärischer Hilfe eingreift." Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) akzeptiere dieses Eingreifen als notwendig, "um nur so noch Schlimmeres zu verhindern". Dauerhafter Friede könne aber nur auf dem Weg des Gewaltverzichts geschehen. (epd)
Die Ansprache lesen Sie hier
Quelle: Jens Schulze und Johannes Neukirch