© Jens Schulze

" denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge ...“

Tue, 24 Dec 2013 08:01:16 +0000 von . Bischofskanzlei

Der Weihnachtsgruß des Landesbischofs mit einem Gedicht des 1981 verstorbenen Lyrikers Peter Huchel und einem Bild aus der Wirklichkeit des Jahres 2013:

Die Hirtenstrophe

Wir standen scheu und stummen Munds:

Die Hirten, Kind, sind hier.

Und beteten und wünschten uns

Gerät und Pflug und Stier.

Und standen lang und schluckten Zorn,

weil uns das Kind nicht sah.

Griff nicht das Kind dem Ochs ans Horn

und lag dem Esel nah?

Es brannte ab der Span aus Kien.

Das Kind schrie und schlief ein.

Wir rührten uns, feldein zu ziehn.

Wie waren wir allein!

Daß diese Welt nun besser wird,

so sprach der Mann der Frau,

für Zimmermann und Knecht und Hirt,

das wisse er genau.

Ungläubig hörten wir‘s – doch gern.

Viel Jammer trug die Welt.

Es schneite stark. Und ohne Stern

ging es durch Busch und Feld.

Gras, Vogel, Lamm und Netz und Hecht,

Gott gab es uns zu Lehn.

Die Erde aufgeteilt gerecht,

wir hätten‘s gern gesehn.

Von Peter Huchel

Eine Interpretation dieses Weihnachtsgrußes und manche Reaktion:
Quelle: epd-Bild / Alexander Stein
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