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Verbindliche Zweierbeziehung bleibt wichtigste Lebensform

Thu, 27 Mar 2014 07:02:36 +0000 von . Bischofskanzlei

Für Bischof Ralf Meister bleiben Ehe und Partnerschaft trotz mancher anderslautender Prognosen die wichtigste Form des Zusammenlebens. "Der große Wunsch ist für viele Menschen eine Zweierbeziehung in Verbindlichkeit und Treue", sagte Meister am Dienstagabend in der Marktkirche in Hannover bei der Aufzeichnung der Fernseh-Talkshow "Tacheles". Er glaube nicht, dass sich daran etwas ändern werde, betonte der hannoversche Landesbischof, der selbst in zweiter Ehe verheiratet ist.

In der Sendung zum Thema "Ist die Ehe noch heilig?" warb Meister für das Ritual der kirchlichen Trauung, die laut Statistik nur noch von jedem vierten Hochzeitspaar verlangt wird: "Eine Ehe will auch öffentlich bekannt sein, das ist ja kein Geheimbund." Am Traualtar werde die Ehe nicht nur vor Freunden, sondern auch "vor der Gemeinde und vor Gott" geschlossen.

Im Blick auf die Scheidung seiner ersten Ehe sprach Meister von einem "tiefen Einschnitt in meinem Leben". Seine erste Frau und er hätten sich in der Kirche öffentlich zu ihrer Ehe bekannt. Das Scheitern dieser Ehe, aus der ein Sohn hervorging, sei "eine Erfahrung, die für immer mit Schuld verbunden ist".

Die Fernseh-Moderatorin und Autorin Amelie Fried sagte, die Qualität einer Beziehung hänge nicht davon ab, ob sie amtlich beglaubigt sei: "Unsere Beziehung wäre keine schlechtere, wenn wir nicht geheiratet hätten." Gleichwohl spüre auch sie eine Sehnsucht nach Verbindlichkeit, berichtete Fried, die seit 23 Jahren verheiratet ist. Auf eine kirchliche Trauung habe sie verzichtet, weil sie zum Glauben an Gott keinen Bezug habe.

Für Hedwig Freifrau von Beverfoerde von der "Initiative Familienschutz" ist die Familie die Grundlage der Gesellschaft. "Wenn alles zusammenbricht, ist das, was wirklich zählt im Leben, Ehe und Familie", sagte die Katholikin.

Der Paartherapeut und Tantra-Lehrer Silvio Wirth warnte vor einem "lieblosen Treuebild", das über den Partner bei einem Fehltritt den Stab breche. Ein "schreckliches" Symbol sind für ihn die Schlösser, die viele Partner an Brücken schließen. Das signalisiere: "Wir sperren uns ein", sagte Wirth.

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