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"Stiller Protest ist stark"

Tue, 09 Jun 2020 07:39:38 +0000 von . Bischofskanzlei

© Lothar Veit
Landesbischof Ralf Meister zu den Demonstrationen gegen Rassismus

"Krisenzeiten führen dazu, dass marginalisierte Gruppen stärker stigmatisiert, ausgegrenzt und entmenschlicht werden, nicht nur in den USA. Auch die europäische Geschichte kennt solche Beispiele bis heute. Rassismus und Antisemitismus drängen in diesen Wochen neu an die Oberfläche und reißen andere in ihre Dummheit und ihren Wahn. Dazu können wir nicht schweigen. Wir merken wieder: Es gibt keinen selbstverständlichen und allgemein akzeptierten Kanon, der schützt vor Diskriminierungen und Gewalt. ...
Das Eintreten gegen Rassismus ist richtig und nötig – zu jeder Zeit! Dieser nötige Protest entbindet aber nicht von der Verantwortung, ein Wiederaufflackern der Corona-Epidemie zu verhindern. Haltet die Regeln ein. Gebt dem stillen Protest die Bühne. Stiller Protest ist stark. Viel stärker als die Bilder von Gewalt und Radikalität. Aus Panik und Angst können wir auf Dauer nicht leben. Stiller Protest lässt uns ahnen: Es gibt einen guten Weg. Wir können zusammen eine Haltung einnehmen, um gemeinsam Zukunft zu gestalten. Nicht demonstrativ mit der Bibel in der Hand. Sondern im festen Glauben: „Der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer.“ Unser ganzes Leben mit all seinen Fragen und Konflikten findet dort seine Sprache und seinen Trost. In dieser Haltung und unserem Protest liegt unsere Hoffnung, dass es in allen Anstrengungen einen Weg zum Guten gibt."
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