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Zu Weihnachten: Hoffnung ist ansteckend

Wed, 25 Dec 2024 19:25:11 +0000 von . Bischofskanzlei

Predigt an Heilig Abend nach einem Besuch in Israel und Palästina

Landesbischof Ralf Meister  hat an Weihnachten die Kraft der Hoffnung hervorgehoben. „Hoffnung ist unberechenbar, in ihr ist alles möglich“, sagte er in seiner Predigt an Heiligabend in der Marktkirche in Hannover: „Tut sie sich mit anderen zusammen, wird sie kraftvoll und stark, in der Familie, der Nachbarschaft, der Gesellschaft.“ In der Weihnachtsnacht lebe eine „grenzüberschreitende Hoffnung“, betonte Meister.

Die Hoffnung wirke „jenseits dessen, was wir berechnen und vorhersehen können“. Jeder Wunschzettel enthalte eine Hoffnung auf Erfüllung jenseits aller Wahrscheinlichkeit, sagte Meister. Jede Ehe sei angesichts der Scheidungsrate ein Risiko: „Doch Hoffnungsmenschen leben davon, dass ihre Liebe jede Prognose außer Kraft setzt.“

Hoffnung und Hoffnungslosigkeit seien beide ansteckend, führte er weiter aus: „Sie können Menschen und Gesellschaften infizieren und entweder ratlos, ängstlich und verzweifelt machen oder zuversichtlich und froh.“ Beides habe er bei einem Besuch in Israel und Palästina erlebt, von dem er gerade zurückgekehrt sei.

Palästinensische Christinnen und Christen seien dort zwischen nationalen und religiösen Parteiungen zerrieben und fühlten sich verraten und übersehen. Hoffnung machten dagegen Initiativen wie die israelischen „Rabbiner für Menschenrechte“, die Palästinenser gegen Übergriffe von israelischen Siedlern schützten. Juden und Christen glaubten gemeinsam, dass jeder Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen worden sei, betonte Meister. Mitmenschlichkeit kenne keine Grenzen.

epd Niedersachsen-Bremen/red.
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