In den Wochen vor Ostern - der Passionszeit - erinnern Christen und Christinnen an das Leiden Jesu, seinen Schmerz und seine Tränen. Trauerfälle, Abschiede und persönliche Krisen lassen uns weinen. Um was weinen wir? Und weinen wir über das Falsche? Und was sagen unsere Tränen?
Garbsen/Reg. Hannover. Mehr als dreieinhalb Jahre nach einem verheerenden Großbrand hat die evangelische Willehadigemeinde in Garbsen bei Hannover am Sonnabend ihre Kirche wieder eingeweiht. Die alte Kirche, ein roter Klinkerbau aus dem Jahr 1969, war in der Nacht zum 30. Juli 2013 durch Brandstiftung bis auf zwei Stücke der Außenmauer komplett niedergebrannt. "Der Schrecken ist gewichen und der Blick nach vorne gerichtet in der Gewissheit: Nein, wir wollen nicht ohne eine Kirche leben!", sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister im Einweihungsgottesdienst. "Viele haben gespendet und mit angepackt, einige haben unmessbare Zeit und Kraft dem Neubau gewidmet."
Der Bischof würdigte das Engagement der Menschen in der Gemeinde und im Stadtteil. Sie hätten sich nicht dem dumpfen Vernichtungswillen gebeugt. Ebenso wenig hätten sie in schnelle Verurteilungen und in Racherufe eingestimmt, die damals in den sozialen Medien kursiert hätten. "Unsere Gemeinschaft ist nicht gebunden an Steine. Das hat Willehadi in den letzten drei Jahren bewiesen." Und dennoch seien Kirchenräume wichtig, in denen Menschen in Gottes Wort Antwort und Zuspruch fänden.
Der erste Gottesdienst in der neuen Kirche war nach den Worten eines Kirchensprechers von der tiefen Verbundenheit geprägt. So sei auch die Feuerwehr mit einer großen Abordnung vertreten gewesen. Neben dem Chor gestaltete eine Hip-Hop Gruppe die Feier. Noch bis in den Gemeindesaal und vor die Tür hätten sich Besucher gedrängt.
Das neue Gebäude fällt mit 250 Plätzen etwas kleiner aus als die alte Kirche. Zahlreiche Spuren erinnern noch an den Brand vor dreieinhalb Jahren. So stehen in einem "Garten der Erinnerung" rund um die Kirche noch einige Original-Mauerreste. Auch eine bronzene Christus-Skulptur aus der alten Kirche wurde in den Neubau integriert. Sie war bei dem Brand weitgehend unbeschädigt geblieben. Die neue Kirche kostet nach Angaben der Gemeinde rund 2,3 Millionen Euro. Hinzu kommen rund 700.000 Euro für die Innenausstattung einschließlich einer neuen Orgel. Den größten Teil der Kosten trägt die Versicherung.
Das Feuer an der Willehadikirche war der traurige Höhepunkt einer Reihe von mehr als hundert Brandstiftungen an Papiercontainern oder Hecken an einem sozialen Brennpunkt in Garbsen, die inzwischen weitgehend beendet ist. Die Polizei konnte die Täter bisher nicht fassen.
Landesbischof Ralf Meister sieht in dem ARD-Film "Katharina Luther" die Chance, das in der Theorie eher sperrige Thema "Reformation" einem breiten Publikum zu erschließen. "Biografisch aufbereitete Inhalte der Reformation werden niedrigschwellig vermittelt und damit nachvollziehbar", sagte der evangelische Theologe am Dienstagabend bei einer Voraufführung des Films in Hannover. Die Fernsehproduktion über das Leben Martin Luthers (1483-1546) und seiner Ehefrau Katharina von Bora (1499-1552) zeige ein emotionales Porträt zweier Menschen - auch mit sehr intimen Momenten.
Der Film, der am 22. Februar um 20.15 Uhr im Ersten gezeigt wird, schaffe alte Legenden ab und produziere neue, betonte Meister. "Katharina von Bora haben wir bisher nur durch die Augen Luthers gesehen." Von ihr selbst sei kaum etwas überliefert. Dieser Film ändere die Perspektive. "Wir sehen Martin Luther durch die Augen Katharinas." Inszeniert werde eine Frau, die in keine Schublade passe. Mit einem Augenzwinkern fügte Meister hinzu: "Einerseits sang Martin Luther Loblieder auf seine 'Carissima', und doch konnte der arme Mann auch seufzen: 'Wenn ich noch einmal heiraten sollte, wollt ich mir ein gehorsam Weib aus einem Stein hauen, denn ich bin verzweifelt an aller Weiber Gehorsam.'"
Die Schauspielerin Karoline Schuch gebe ihrem Rollencharakter Katharina Luther ein stolzes und entschlossenes Gesicht, ohne ihre Anstrengungen und ratlose Befürchtungen zu überspielen. Devid Striesow, der Martin Luther verkörpere, "ist vielleicht der nervöseste Luther, den wir je gesehen haben", sagte Meister: "Einer, der seine verletzliche Seite umso mehr offenbart, je engagierter Katharinas Stärke ins Bild gesetzt wird." Die Produktion zeige das ganze Leben mit allen Facetten zwischen Leidenschaft und Tod. "Mit Luthers im ehelichen Schlafgemach waren wir wohl noch nie."
Der Spielfilm der Regisseurin Julia von Heinz leiste einen wichtigen Beitrag zum Reformationsjubiläum. Er habe keinen dokumentarischen Charakter, sondern erzähle eine Geschichte. "Es mag aber sein, dass in der kreativen Mixtur von Fakten und Überlieferung eine Charakterisierung beider Luthers gelingt, die zwar nicht historisch, aber dennoch pointierend ist", sagte Meister. (epd)
Landesbischof Ralf Meister hat auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin das immer weitere Wachstum der Konsumgüterindustrie kritisiert. „Wenn wir über Nachhaltigkeit nachdenken, müssen wir über Gottes Schöpfung nachdenken“, sagte Meister bei einer Veranstaltung der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft vor rund 300 Gästen. „Wir brauchen eine Ethik des Genug“.
Das Motto der Zukunftswerkstatt 2017 lautete: „Nachhaltigkeit und Werteorientierung werden Erfolgsfaktoren für Wissensstandorte“. Ulrich Löhr, Vorstandsvorsitzender der Marketinggesellschaft, verwies eingangs auf die Dimensionen der Idee: ökologisch, ökonomisch und sozial. Die drei Faktoren müssten zusammen gedacht werden, ein Mammutprojekt für die Zukunft. „Bis auf Weiteres sind staatliche Transfers nötig“, forderte Löhr finanzielle Unterstützung.
Drei Beispiele für aktuelle Nachhaltigkeitsstrategien präsentierte dann Prof. Dr. Matthias Kussin von der Fakultät für Agrarwissenschaften an der Hochschule Osnabrück. So habe sich ein Gänsemäster aus der Region Vechta im Sinne einer besseren Ressourcen-Nutzung zum „Wurststopfer“ entwickelt, setze konsequent auf handwerkliche Verarbeitung, den Einsatz von Ökostrom und verzichte auf Phosphat sowie Gentechnik. Absolventen seiner Hochschule seien in Asien in die Lehre gegangen und arbeiteten an der Produktion und Vermarktung von Burgern aus Insekten. Ein weiteres Start-up-Unternehmen habe einen Online-Bauernmarkt für ernährungsbewusste und regional verbundene Menschen entwickelt, eine Art „Grünes Amazon“.
Wie das Ziel der Nachhaltigkeit umgesetzt und begleitet werden kann, war auch Thema der folgenden Podiumsdiskussion. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies sah im nachhaltigen Wirtschaften einen Standortvorteil. Landwirtschaftsminister Christian Meyer unterstrich: „Wer nicht nachhaltig wirtschaftet, ist schnell weg.“
Zur sozialen Dimension von Nachhaltigkeit gehöre ein angemessenes Einkommen für die Landwirte ebenso wie eine gerechte Entlohnung von Verkäuferinnen und Mitarbeitenden in der Gastronomie. Nicht ohne Stolz verwies Meyer darauf, dass inzwischen nahezu alle 38 Ziele des niedersächsischen Tierschutzplans erreicht seien. Jedes zweite Freiland- bzw. Bio-Ei in Deutschland etwa komme heute aus Niedersachsen, seit Jahresende 2016 sei das sogenannte Schnabelkürzen bei Hühnern verboten. In Zukunft müssten die Verbraucher noch besser über Nahrungsmittel informiert werden. „Wir brauchen eine ehrliche Kennzeichnung“, forderte der Minister. Es gehe nicht an, dass ein Produkt als „Weidenmilch“ verkauft werden dürfe, wenn die Kühe nie auf einer Weide gestanden hätten. „Nur weil sie das Gras von der Weide futtern.“
„Irgendwann haben wir gemerkt, dass unsere Mitarbeiter die eigenen Produkte nicht mehr kauften“, berichtete Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender des Tiefkühlkosterzeugers Frosta AG. Tatsächlich habe die Firma irgendwann nur noch Lebensmittelchemiker statt Köche beschäftigt. Seit 2003 verzichtet das Unternehmen auf den Einsatz von Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Aromen, die Herkunft der Zutaten werde ausnahmslos deklariert. „Nach einer Krise sind wir heute wieder erfolgreich“, so der Familienunternehmer.
Anders als Ahlers hat McDonald‘s seinen Strategiewechsel nicht durchgehalten. Der Bio-Burger habe sich „solide verkauft“, umschrieb Philipp Wachholz den mäßigen Erfolg. Deshalb sei das Produkt nach kurzer Zeit wieder vom Marktgenommen worden. Bio-Rindfleisch sei für die Fastfood-Kette „noch eine Nische“, gestand der Unternehmenssprecher von McDonald’s Deutschland. Der Gast bestimme, welche Produkte das Unternehmen biete.
Ein Argument, dem Landesbischof Meister nur bedingt folgen mochte. Zwar gebiete die Freiheit des Individuums Respekt vor der Kaufentscheidung des Einzelnen. Doch für die Zukunft sei er optimistisch. „Nachhaltigkeit ist der Auftrag zu einem Lernweg für die ganze Menschheit.“ (Harmut Merten, Sprengel Lüneburg)
Landesbischof Ralf Meister hat sich enttäuscht über die Einführungsrede des neuen US-Präsidenten Donald Trump geäußert. "Wir brauchen Versöhner, keine Spalter", sagte Meister, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. Trump habe seinen Wahlslogan "America first" ins Zentrum seiner Rede gestellt. "Im Zeitalter der Globalisierung brauchen wir jedoch Politiker, die die weltweiten wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Verflechtungen als Chance begreifen", unterstrich Meister. Er hoffe sehr, dass der neue Präsident diese Aufgabe in seinem Amt wahrnehmen werde. (epd)
Die Theologin Petra Bahr (50) ist am 22. Januar 2017 als neue Regionalbischöfin des evangelischen Sprengels Hannover eingeführt worden. Landesbischof Ralf Meister segnete sie vor rund 500 Gästen in einem Festgottesdienst in der Neustädter Kirche in ihr neues Amt ein. Bahr hat Anfang Januar die Nachfolge von Landessuperintendentin Ingrid Spieckermann übernommen, die im Sommer in den Ruhestand gegangen war. Bahr war bislang Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin und davor Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
In ihrer Predigt betonte die promovierte Theologin, in der Kirche müsse auch Platz für zögernde und zweifelnde Menschen sein. "Der Zweifel ist, wenn es gut läuft, der engste Freund der Wahrheitsliebe und die Schwester des Staunens", sagte Bahr. Ein Glaube, der Fragen nicht zulasse, könne sogar gefährlich sein und in den Fundamentalismus führen. Auch die Demokratie sei auf das öffentliche Zweifeln angewiesen, selbst wenn dies manchen Menschen als Zumutung erscheine. Der Streit um die Wahrheit dürfe nicht verteufelt werden.
Landesbischof Ralf Meister unterstrich, zu den Aufgaben der Kirche gehöre der Öffentlichkeitsauftrag in der Welt. Dies zeige sich in den Beiträgen von Künstlern und Journalisten oder in den Entscheidungsfindungen von Politikern. Meister wandte sich gegen den "Geist der Furcht", der gegenwärtig in der Gesellschaft grassiere: "Eine Furcht, die nicht von Gott kommt und doch vielerorts als diffuse Angst durch Länder zieht und von einigen Menschen böswillig geformt wird." (epd)
Nach dem Scheitern des NPD-Verbotsantrages vor dem Bundesverfassungsgericht hat Landesbischof Ralf Meister zu weiterem Einsatz gegen rechtsextreme Positionen aufgerufen. «Meine Sorge gilt jedem Einzelnen, der sich von menschenverachtenden, ausgrenzenden, rassistischen, antijudaistischen oder islamfeindlichen Positionen verführen lässt», sagte der evangelische Bischof am Dienstag dem epd in Hannover. «Wir bekämpfen diese Positionen und sind mit den Opfern dieser Diskriminierung solidarisch.»
Der Präsident des Karlsruher Gerichtes, Andreas Voßkuhle, hatte am Dienstag das Scheitern des Verbotsantrags der Bundesländer mit der geringen Bedeutung der NPD begründet. Die Partei verfolge zwar verfassungsfeindliche Ziele, es fehle aber an konkreten Anhaltspunkten, dass ihr Handeln zum Erfolg führen könnte.
Meister sagte: «Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes resultiert aus einer kritischen Momentaufnahme.» Jetzt müsse gefragt werden, wie gesellschaftliche Debatten zur Überwindung von menschenverachtenden und ausgrenzenden Positionen angestiftet werden könnten. Der Bischof verwies auf die Initiative «Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus» seiner Landeskirche und vergleichbare Initiativen. Sie hätten Programme entwickelt, um für Demokratie und gegen menschenfeindliche Haltungen einzutreten. «Diese Initiativen müssen wir weiter ausbauen.» (epd)
Diesen Fragen stellten sich Pastorin Beate Gärtner und Pastorin Gesa Steingräber-Broder aus der Matthäuskirche in Lehrte mit Landesbischof Ralf Meister im Fernsehgottesdienst "Typisch evangelisch - Zum Glauben ermutigt". Die Sorge um die eigenen Kinder, der Verlust eines lieben Menschen, das Erleben von Glauben im Alltag - bewegende Erzählungen von Gemeindegliedern standen im Focus des Gottesdienstes, den das ZDF live aus der Matthäuskirche in Lehrte bei Hannover übertrug.
Landesbischof Ralf Meister hat in seiner Predigt vor einer "Welt der Helden" gewarnt. Insbesondere im vergangenen Jahr hätten überwiegend männliche Helden ihre Machtinteressen über das menschliche Miteinander gestellt, kritisierte der evangelische Theologe. "Frieden scheint nicht möglich zu sein." So ein "Spielplatz der Helden" führe zur permanenten Selbstüberforderung, gab er zu bedenken. "Hier ist jeder seines Glückes Schmied." Das Ergebnis dieser "versessenen Selbstüberschätzung" sei Gottverlassenheit. "Gerechtigkeit wird zur menschlichen Rechthaberei."
Meister erinnerte an einen der vier zentralen Begriffe der Reformation - das "Sola fide". Hinter diesem Leitsatz "Allein durch Glauben" stecke die Überzeugung Martin Luthers, dass Gott nicht mit menschlicher Leistung zu gewinnen sei. Stattdessen gehe Gott selber aller menschlichen Leistung voraus. Auf uns warte ein Heil, das alle unsere Kräfte braucht und unsere Gebete. "Eine Botschaft, die auf unseren Heldenspielplätzen so nötig ist wie selten."
Der Gottesdienst war Auftakt einer vierteiligen ZDF-Reihe. In den ersten vier evangelischen Fernsehgottesdiensten in diesem Jahr soll den Angaben zufolge je ein zentraler Begriff der Reformation vorgestellt werden. Neben dem Leitsatz "Allein durch Glauben" gehören dazu die Begriffe "Allein durch Gnade", "Allein durch die Schrift" und "Allein durch Christus". (epd/red)
Landesbischof Ralf Meister und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) haben dazu aufgerufen, populistischen Tendenzen in der Gesellschaft zu widerstehen. "Wir folgen nicht den lautesten Rufern und den schnellsten Vorschlägen", sagte Meister am Freitag beim 67. Epiphanias-Empfang der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers im Kloster Loccum bei Nienburg.
Meister erinnerte vor rund 140 Gästen aus Landespolitik, Wirtschaft und Kultur in Niedersachsen an die Lehren aus der NS-Zeit. "Wir bleiben skeptisch bei einer Idealisierung des Volkes und nationaler Ausgrenzung", sagte er. Angesichts einer "neuen Unordnung" in der Welt seien die Rufe nach einer kraftvollen, neuen Ordnung mit Regeln, denen alle zu folgen hätten, der falsche Weg.
Die Weltlage und die Hilflosigkeit Europas angesichts internationaler Konflikte sei beunruhigend: "Der Aufstieg neuer, lautstarker Helden, auch in demokratischen Gesellschaften, irritiert", sagte der Bischof und fügte hinzu: "Der Umgang mit dem islamistischen Terror und mit Menschen, denen ihr eigener Tod mehr wert ist als unsere Leben, wirft grundlegende Ordnungen um."
Weil sagte, in einer Zeit unübersehbarer Umbrüche würden von den Politikern Antworten erwartet, die überzeugender seien als die einfachen Parolen der Populisten. Er verwies dabei auf den Terror und internationale Krisen, aber auch auf die wirtschaftliche Stärke und die Lebenszufriedenheit in Deutschland.
Zu den wichtigsten Herausforderungen gehöre die innere Sicherheit. "Die Bürgerinnen und Bürger wissen aber sehr wohl zwischen Sicherheit und simulierter Sicherheit zu unterscheiden", betonte Weil: "Eine sich selbst überschlagende Welle von immer neuen Gesetzesvorschlägen schafft gerade nicht Sicherheit, sondern schürt Unsicherheit."
Der Ministerpräsident stellte sich hinter die große Zahl der Flüchtlinge und Muslime im Land. "Die überwältigende Mehrheit von in Deutschland lebenden Muslimen sind nicht etwa verkappte Extremisten, sondern genauso anständige Bürger wie alle anderen auch", betonte er. Unter großem Applaus würdigte Weil den Einsatz der vielen Menschen, die sich nach wie vor für die Integration von Flüchtlingen engagierten. (epd)
"Gott spricht: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben. Jahreslosung 2017 aus Hesekiel 36,26
„Kirche muss sich ändern!“ „Kirche muss moderner werden!“ Das stand auf orangenen Zetteln, die mit dicken Nägeln an eine große Holztür genagelt waren. Auf unserem Ehrenamtlichentag im letzten Jahr schrieben die Besucherinnen und Besucher neue Thesen. „Kirche muss sich ändern!“ Was können wir dafür tun? Was müssen wir in Bewegung setzen?
Die Antwort der Jahreslosung für das neue Jahr: Wir können nichts tun. Unsere Anstrengungen retten nichts. Sie ändern auch nichts. Das war die tiefe Einsicht der Reformatoren, an die wir in diesem Jahr besonders denken. Die grundlegende Hoffnung auf Änderung liegt auf dem „Ich will“ Gottes: „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben.“ Gott verleiht seinen Geist, damit wir Ausstrahlungskraft bekommen. Sein Handeln zielt auf die Welt, die ihn braucht. Ein neues Herz. Ein neuer Geist. Eine neue Kirche – Gemeinschaft der Heiligen. Neue Themen an alten Türen. Gott macht den Anfang. Das geschieht nicht, indem die Institution erneuert, die Strukturen geändert oder die Verwaltung gestrafft wird. Das ist alles wichtig und soll geschehen. Aber neue Strahlkraft bekommen wir dort, wo Gottes „Ich will“ an uns wahr wird. Die Kraft des Anfangs – bis zu unserem letzten Tag. „Ich will...“ sagt Gott wieder und wieder, unverbesserlich gnädig.. „Solches sollte uns ja bewegen und treiben, unser Herz auf Gott zu erwägen mit aller Zuversicht“ (Martin Luther).