Landesbischof Ralf Meister hat größere Anstrengungen der Kirche für den Klimaschutz angemahnt. So könnten Pastoren häufiger vom Auto auf das Pedelec umsteigen, sagte er am Montag der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" kurz vor Beginn der Herbsttagung der Synode, des Kirchenparlaments. Dafür zahle die Kirche bereits Zuschüsse. Zudem erprobe sie in einem Pilotprojekt den Einsatz von Elektroautos. "Trotz vieler guter Ansätze ist unser ökologischer Fußabdruck noch immer zu groß", betonte der Bischof.
Die Synode der Landeskirche tagt von Dienstag bis Freitag im Henriettenstift in Hannover. Zu den Schwerpunkten gehört der Klimaschutz. Meister regte etwa die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Kirchendächern an. Dies werde bislang oft mit dem Hinweis auf den Denkmalschutz abgelehnt. Auch die Verlegung von Gottesdiensten in Gemeindehäuser, die sich in der kalten Jahreszeit leichter heizen ließen und dann als "Winterkirchen" fungierten, sei ein guter Schritt, um Energie einzusparen. Angesichts des Klimawandels müssten die Gemeinden noch viel intensiver darüber nachdenken, wie sie ihre Umweltbilanz verbessern könnten.
Die evangelische Kirche gehört in Niedersachsen zu den größten Organisationen nach dem Staat. Allein die hannoversche Landeskirche, die drei Viertel des Bundeslandes umfasst, verfügt über rund 8.000 Gebäude in mehr als 1.200 Ortsgemeinden. Die Gemeinden müssten genauer hinschauen, welche Gebäude sich energetisch sanieren ließen, sagte Meister. Wo das nicht möglich sei, werde sich die Kirche "von einer ganzen Reihe von Häusern auch trennen müssen". (epd)
Das Interview in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung können Sie hier nachlesen (für Nicht-Abonnenten kostenpflichtig).
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