Landesbischof Ralf Meister verleiht den Evangelischen Buchpreis an Nora Krug
Die Karlsruher Autorin und Illustratorin Nora Krug hat den mit 5.000 Euro dotierten Evangelischen Buchpreis 2019 erhalten. Sie wurde für ihr 2018 erschienenes Buch "Heimat - Ein deutsches Familienalbum" ausgezeichnet, in dem sie den Verstrickungen ihrer Familie im nationalsozialistischen Deutschland nachspürt. "Es ist ein Weg in die eigene Familienvergangenheit, den Nora Krug beschreibt, die aus Deutschland fortgegangen ist", sagte Landesbischof Ralf Meister bei der Preisverleihung. "Das Graben in den Steinbrüchen der Erinnerung, in den Labyrinthen unserer eigenen Geschichte wird – wie ich finde – in einzigartiger Weise durch den Variantenreichtum dieses Buches deutlich. Bilder und Zeichnungen, Fotos und Überschreibungen. Texte, Briefabdrucke, Gedenkstücke und Todesanzeigen. Die Erinnerung ist – trotz aller psychologischen Analyse – kein Leitzordner, sondern ein großes Haus mit wunderschönen Räumen, und zugleich mit dunklen Kellerverließen, vollgestopften Dachkammern und manchen unbekannten Abseiten. Das lernt man in eindrücklicher Weise in dieser hervorragenden Darstellungsform bei Nora Krug."
Die Karlsruher Autorin und Illustratorin Nora Krug hat den mit 5.000 Euro dotierten Evangelischen Buchpreis 2019 erhalten. Sie wurde für ihr 2018 erschienenes Buch "Heimat - Ein deutsches Familienalbum" ausgezeichnet, in dem sie den Verstrickungen ihrer Familie im nationalsozialistischen Deutschland nachspürt. "Es ist ein Weg in die eigene Familienvergangenheit, den Nora Krug beschreibt, die aus Deutschland fortgegangen ist", sagte Landesbischof Ralf Meister bei der Preisverleihung. "Das Graben in den Steinbrüchen der Erinnerung, in den Labyrinthen unserer eigenen Geschichte wird – wie ich finde – in einzigartiger Weise durch den Variantenreichtum dieses Buches deutlich. Bilder und Zeichnungen, Fotos und Überschreibungen. Texte, Briefabdrucke, Gedenkstücke und Todesanzeigen. Die Erinnerung ist – trotz aller psychologischen Analyse – kein Leitzordner, sondern ein großes Haus mit wunderschönen Räumen, und zugleich mit dunklen Kellerverließen, vollgestopften Dachkammern und manchen unbekannten Abseiten. Das lernt man in eindrücklicher Weise in dieser hervorragenden Darstellungsform bei Nora Krug."
Der hannoversche Landesbischof sagte im Pressegespräch, das Buch beleuchte mit der Suche nach Heimat und nach der eigenen Familiengeschichte zentrale gesellschaftliche Themen. Religion hänge sehr eng mit dem Nachdenken über Herkunft zusammen. "Wir zeichnen nicht Werke aus, die besonders religiös sind, sondern die wichtige Werte und ethische Grundsätze vermitteln", erläuterte der Theologe, der dem preisstiftenden Evangelischen Literaturportal vorsitzt. Das Christentum sei eine Religion des Buches und setzte deshalb auch in Zukunft auf Bücher zur Vermittlung von Informationen, betonte Meister.
Nora Krug, die als Professorin für Illustration an der "Parsons School of Design" in New York lehrt, wurde zur Preisverleihung in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover per Skype-Konferenz auf einem Bildschirm aus den USA zugeschaltet.
Das knapp 300-seitige Buch ist wie ein Familienalbum gestaltet und mit zahlreichen Familienfotos und Zeichnungen der Autorin ausgestattet. Auch Dokumente wie etwa ein Fragebogen zur Entnazifizierung, der ihren Großeltern vorgelegt wurde, sind enthalten. Erstmalig habe das Evangelische Literaturportal solch eine "Graphic Memoire" ausgezeichnet.
Krugs Werk setzte sich gegen 98 weitere von Lesern und Leserinnen vorgeschlagenen Büchern durch. Der Buchpreis wird seit 1979 verliehen. Der Ort der Preisverleihung wechselt jährlich zwischen den evangelischen Landeskirchen. In Hannover gastierte der Buchpreis zuletzt 2007. Im nächsten Jahr findet die Verleihung in Bonn statt. (epd/Bischofskanzlei)
Quelle: Anna Findert / HkD
Landesbischof Ralf Meister, Vorsitzender des Evangelischen Literaturportals, übergibt den Preis für Nora Krug stellvertretend an Britta Egetemeier, Leiterin des Verlages Penguin. Die Autorin ist per Skype zugeschaltet.
