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Bischof eröffnet bundesweit ersten "Allegorischen Garten"

Mon, 26 May 2014 07:37:06 +0000 von . Bischofskanzlei

Landesbischof Ralf Meister hat am Sonntag in Steinwedel bei Hannover den bundesweit ersten "Allegorischen Garten" eröffnet. Der Garten auf dem Kirchengelände erinnert an die Pflanzen-Predigten lutherischer Pastoren im 16. Jahrhundert: Um den Menschen die neue evangelische Lehre nahezubringen, machten sie symbolisch Kräuter und Pflanzen aus Wald, Feld und Garten zum Gegenstand der Predigt. Die Rose, das Vergissmeinnicht oder der Spitzwegerich wurden zum Anschauungsmaterial für den Glauben. "Dieser Garten trägt die Erinnerung an das Paradies zurück in unser Leben und weist weit über sich hinaus", sagte Bischof Meister in einem Festgottesdienst. Damit bewahre die Kirchengemeinde nicht nur eine fast vergessene Tradition der Reformationszeit, sondern setze "Deutungszeichen", die im Alltag der Menschen verwurzelt seien. Die lutherischen Pastoren verglichen etwa die roten Blätter der Rose mit dem Blut Christi, den Stängel des Spitzwegerich mit dem aufrechten Glauben der Christen und das Vergissmeinnicht mit dem "Gedächtnis Gottes" im Herzen. In Pflanzen wie der "Himmelsleiter" ist ein Bezug zu biblischen Geschichten noch im Namen erhalten. Die Tradition der Pflanzen-Predigten war vor allem in Nord- und Mitteldeutschland verbreitet. In den Beeten des "Allegorischen Gartens" in Steinwedel sollen mehr als hundert Pflanzen mit theologischer Bedeutung wachsen: Blumen, Sträucher, Staden oder Sonnenblumen. Eine Germanistin hatte die Tradition bei historischen Studien entdeckt. Gartenbegeisterte und Kirchenmitarbeiter planten anschließend den Garten, unter ihnen der frühere Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Hannover. Die Niedersächsische Bingo Umwelt-Stiftung und die Region Hannover unterstützen das Projekt. (epd)
Quelle: sankt-petri-steinwedel.de
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