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NDR-Zwischenruf: Glauben wir an das Gute.

Thu, 01 Sep 2022 20:06:40 +0000 von Benjamin Simon-Hinkelmann

Spätsommer vor einem Jahr: Wir dachten, wir hätten es langsam im Griff. Unsere größte Sorge galt damals der stockenden Impfkampagne und dass es neue Einschränkungen geben würde, auch mit Spannungen in unserer Gesellschaft. Und nun? Ein Jahr später. Wieder liegen riesige Herausforderungen vor uns, und viele haben das Gefühl: Wir haben es schon wieder nicht im Griff. 
 
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat nicht nur Zehntausende das Leben gekostet und Millionen in die Flucht getrieben. Er stellt ganz Europa mitten in einer brutalen Klimakrise, wir ächzen unter einem heißen, trockenen Sommer vor eine Energienot. Die Angst ist groß und sie befällt längst nicht nur jene, die schon jetzt um jeden Cent kämpfen müssen. Wie kommen wir durch den Winter?
 
In all dem, was in den kommenden Monaten auf uns zu kommt, tröstet mich der Blick zurück. So mühsam und anstrengend die zurückliegenden Jahre der Pandemie auch gewesen sind: Sie haben mein Vertrauen gestärkt in die Fantasie und Kreativität, vor allem aber in die Mitmenschlichkeit von uns Menschen. Man kann über die vergangenen Jahre der Covid-Pandemie eine Geschichte der Versäumnisse oder des Scheiterns erzählen. Gewiss. Vor allem aber kann man eine Geschichte der Rücksichtnahme, der gegenseitigen Hilfe und der Nächstenliebe erzählen. Auch wenn es manchmal -  gerade in diesen Zeiten - schwer fällt: Glauben wir an das Gute, nicht an das Böse! 
 
Diese Wintermonate werden anstrengend. Aber es liegt an uns, dass sie für die Schwächsten unter uns nicht schmerzhaft werden, dass unser Zusammenhalt wächst und nicht schwächelt. In einem Vers der Bibel heißt es: „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!“ 1 Kor 16,13 Dafür ist jetzt die Zeit.

Der NDR-Zwischenruf zum Nachhören.
Quelle: Pressestelle
Bild: Jens Schulze
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