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Ernst machen mit dem Klimaschutz!

Sun, 02 May 2021 16:04:23 +0000 von . Bischofskanzlei

NDR-Zwischenruf am 2. Mai 2021:

Im Jahr 2050 wird mein Enkel 30 Jahre alt sein. In was für einer Welt wird er dann leben? Brennend heiße Sommer jedes Jahr? Die Wälder teilweise völlig verdorrt, Wasserzuteilungen begrenzt. Große Deichbauprogramme, um die Küsten vor den drohenden Sturmfluten bei höherem Meeresstand zu schützen? Das ist keine Apokalypse, sondern es sind die konkreten Bedrohungen, die wir schon kennen.

Nun hat das Bundesverfassungsgericht den Klagen junger Menschen teilweise stattgegeben: Das Klimaschutzgesetz unseres Landes reicht nicht aus. Gerade für die Perspektive bis 2050. Und das nimmt jungen Menschen etwas, von dem wir gerade merken, wie wichtig es uns ist: Es schränkt ihre künftige Freiheit grundlegend ein. 
 
Ich erinnere mich noch gut, wie im September 2019 Millionen von Menschen – Schüler und Studentinnen, Eltern mit ihren Kindern, Großeltern und viele mehr - bei uns in Deutschland und weltweit dafür demonstriert haben, endlich mit dem Schutz des Klimas ernst zu machen. Und nun? In der Corona-Pandemie haben wir gemerkt – trotz aller schmerzhaften Erfahrungen – dass wir große Herausforderungen durchstehen können, wenn wir zusammenhalten. Und dass wir alle viel mehr in unseren täglichen Gewohnheiten verändern können, als wir gedacht haben. 
 
„Behandelt andere Menschen so, wie ihr selbst behandelt werden wollt.“ So hat es auch Jesus einmal zugespitzt. Wenn wir unsere Kinder, Enkel oder Urenkel wären. Wenn wir in Ländern leben würden, in denen der Meeresspiegel bedrohlich steigt. Wenn die zunehmende Dürre unsere direkte Lebensgrundlage zu zerstören drohte: Wie würden wir uns dann für unsere Zukunft einsetzen?
 
Noch haben wir das kleine Zeitfenster, um zu handeln – für unsere Kinder und Kindeskinder.

Ralf Meister
Quelle: Jens Schulze
Archivbild von 2019: Landesbischof Meister bei einer FFF-Demonstration in Hannover
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