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Flüchtlinge aus Moria an menschenwürdigen Ort bringen

Wed, 09 Sep 2020 14:17:06 +0000 von Benjamin Simon-Hinkelmann

 Nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat  Landesbischof Ralf Meister die Bundesregierung appelliert, den Menschen dort zu helfen. "Wir würden als evangelische Kirche alle Möglichkeiten vollständig unterstützen, dass man diesen Menschen einen menschenwürdigen Aufenthaltsort gibt, und dann im Rahmen der Asylgesetze darüber berät und beschließt, wo sie letztlich bleiben können", sagte er am Mittwoch in Hannover.
 
Meister sprach von einer "absoluten Katastrophe", die allerdings erwartbar gewesen sei. Die Menschen dort hätten schon seit vielen Jahren unter menschenunwürdigen Umständen gelebt. "Es brauchte nur noch einen Auslöser." In einer "großartigen Geste" habe Deutschland vor fünf Jahren gezeigt, wie das Land handeln könne. Das sei zwar keine Option auf Dauer. "Aber dass wir in absoluten Notsituationen unmittelbar helfen müssen, ist klar", betonte der Landesbischof. 
 
Das Flüchtlingslager war in der Nacht zum Mittwoch durch Feuer zu großen Teilen zerstört worden. Nach dem Brand herrschen dort nach Berichten von Helfern chaotische Zustände. Die Versorgung der rund 12.000 Menschen vor Ort sei zusammengebrochen. Hilfsorganisationen dürften das von Sicherheitskräften abgeriegelte Areal nicht mehr betreten. Tausende Menschen irrten durch die Straßen des Lagers, es gebe zurzeit kein Essen und kein Wasser. Das Feuer in dem völlig überfüllten Lager sei gegen zwei Uhr in der Nacht ausgebrochen. Berichte über Verletzte oder Tote lagen zunächst nicht vor.
Quelle: Jörn Neumann/epd-bild
Flüchtlingslager Moria auf Lesbos im Februar 2020
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