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Landesbischof Ralf Meister hat die geplante Aufnahme von 50 Flüchtlingskinder von den griechischen Inseln in Deutschland begrüßt. "Die Zustände in den Flüchtlingslagern auf Lesbos sind menschenunwürdig, und den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen muss spürbar geholfen werden", sagte Meister dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Das gebietet die Nächstenliebe."
Durch die hohe Infektionsgefahr mit dem Coronavirus sei die Notwendigkeit noch einmal gestiegen, unterstrich der evangelische Theologe. "Daher befürworte ich es sehr, wenn hier nun endlich etwas geschieht und auch in Niedersachsen Kinder und Jugendlichen aufgenommen werden."
Die Kinder sollen zunächst nach Niedersachsen kommen und dort 14 Tage in Quarantäne bleiben. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte sich nach einem Besuch auf Lesbos besonders für ihre Aufnahme eingesetzt. Insgesamt will die Bundesregierung nach und nach 300 bis 500 Flüchtlinge aus den Lagern übernehmen. Mehrere Bundesländer haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, Kinder aufzunehmen, darunter Berlin, Bremen, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Die Innenminister von acht EU-Staaten hatten vor einigen Wochen vereinbart, insgesamt mindestens 1.600 besonders Schutzbedürftige aus Griechenland einreisen zu lassen. Inzwischen haben sich zehn EU-Staaten zur Aufnahme bereiterklärt. Die Umsetzung geriet aber parallel zur Corona-Pandemie ins Stocken, obwohl sich alle politisch Verantwortlichen einig darüber sind, wie schlecht die Bedingungen in den Flüchtlingslagern sind. (epd-Niedersachsen/Bremen)
